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Gespräch im Nebel : Leibniz besucht Spinoza / von Leo Hirsch
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war, während dieser Philosoph durch Jan de Witts Programm hindurch mochte der Ratspensionär nun ein großer Staatsmann, Idealist oder Charla­tan gewesen sein doch das Ganze sah und auf den Grund ging.

Sie müssen übrigens nicht denken, daß ich aus persönlicher Zuneigung zu Jan de Witt auch nur einen Augenblick blind war, außer da der Zorn mich übermannte, sagte Spinoza abschließend. Ich weiß sehr wohl, daß es ein Fehler von Jan de Witt war, überall seine eigenen Leute hinzustellen und auch sich selbst mit seinem Amte so ganz zu vereinigen, obwohl ich auch meine, daß er nach Lage der Dinge nicht anders handeln konnte. Aber weil die Sekretäre und andere derartige Staatsbeamte durch fortwährende Behandlung der Geschäfte die größte Kenntnis der politischen Dinge besitzen, geschieht es oft, daß man ihrem Rate mehr, als billig ist, vertraut und daß von ihrer Leitung der Zustand des ganzen Reiches ab­hängt. So lag auch im Verhalten der Republik ein verderblicher Fehler.

Es ist wie ein Abklingen, das gar zu persönliche Erlebnis, das Spinoza preisgegeben zu haben dennoch froh ist, wird ein wenig korrigiert und durch die sachliche Berurteilung des Märtyrers und seines Volkes auf die Höhe einer reineren,

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