von den Kräften der Affekte. Von der Macht des Verstandes oder von der menschlichen Freiheit.‘
Er blätterte um und las nun in einem Zuge die erste Seite, bis er zur sechsten Definition und ihrer Erläuterung kam. Da stockte er und las noch einmal:„Unter Gott verstehe ich das unbedingt unendliche Wesen, das heißt die Substanz, welche aus unendlich vielen Attributen besteht, von denen
jedes eine ewige und unendliche Wesenheit ausdrückt. Ich sage: unbedingt unendlich, nicht aber in seiner Art unendlich. Denn was nur in seiner Art unendlich ist, von dem können unendlich viele Attribute verneint werden; was aber unbedingt unendlich ist, zu dessen Wesen gehört alles, was eine Wesenheit ausdrückt und keine Verneinung enthält.“ Und als er soweit gekommen war, las er die Definition und ihre Erläuterung zum dritten Male. War es, daß er sie nicht verstand? Daß er sie nicht verstehen wollte? Daß er eine Gegenflamme an ihr entzünden wollte? Noch einmal Wort um Wort— und nun erst registrieren.
Es war offenbar, daß hier eine andere Welt begann, eine neue Vorstellung der Welt. Wie er
selbst, so kam auch, man merkte es hier schon, wenn man es nicht längst gewußt hätte, so kam auch Spinoza vom Descartes her, aber während Spinoza vorhin im Gespräch— warum? warum
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