undenkbare Auffassungsarten?” Am Ende gar aus jenen Fabelwelten jüdischer Kabbalistik? Seltsam. Und doch sind alle Welten, Auffassungsarten, Attribute in Gott? Welch ein ungreifbarer Gott! Aber gut, dies alles erschien Leibniz merkwürdig, fremd, um nicht zu sagen: exotisch. Oder hatte er sich aus der klaren geometrischen, um der Klarheit willen geometrischen Definitionswelt auf eigene Faust in eine Nebelwelt der Phantastik treiben lassen? War dies noch Spinoza?” Augen auf, und scharf zur Sache halten. Die unendlichen Attribute, die Attribute der Ausdehnung und des Denkens— sind sie alle gleich? Gewiß nicht, sie sind verschieden, aber worin, in der Substanz, in der unendlichen Substanz selbst oder nur in der Auffassung der Substanz, wie? Aber das sollte eine spätere Frage sein, da es eine Unklarheit zweiten Ranges war, man mußte Spinoza fragen und sich jetzt nicht ablenken lassen, weiter:— nein, erst mußte man sich klar werden, sich seiner selbst versichern, ehe man ganz in diesen Strom tauchte, dessen Uferwirbel einen schon streckenweise mitschwemmten. Die Substanz, die aus unendlichen Attributen besteht— und hier schon zeigte sich alles Trennende und Verschiedene zwischen ihnen. Für Leibniz bestand nichts, doch alles war im Fluß und Werden, und Spinoza sah
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