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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Schutzgraben in Verbindung ſteht, ſo daß wir eine dop­pelte Burggrabenanlage vor uns haben. Die weitere Umgebung iſt ſumpfiger Art. Mit bezug auf dieſe Ruine ſagt das Tramper Erbregiſter von 1739:

Cap. IX. Von dem Thiergarten.

In dieſem Bruch geradezu gen der Lindenallee ſind auf eine Höhe, ſo mit einem Waſſergraben umgeben, noch einige rudera einer Mauer, ſo anfangs gegen Morgen faſt ſpitzig, hernachmals immer breiter und in allem Fußlang, am Ende Fuß breit iſt. Daſelbſt iſt noch ein Stück einer Scheidewand in einer Ecke, ſo entweder ein Keller oder Turm geweſen ſein kann. Was ſolches vor alters geweſen, davon findet ſich keine Nachricht mehr, als daß man es die alte Burg zu nennen pflegt. Iſt aber zu einem Wohngebäude zu klein und irregulair, und daher vermutlich ein alter Warte Thurm mit einer Ringmauer geweſen.

Welchealte Burg haben wir nun vor uns? In dem von Curſchmann!) veröffentlichten Regiſter über das Hufengeld für das Bistum Brandenburg findet ſich zwiſchen den Orten Trampe und Eberswalde die 16 Huſen umfaſſende Wüſtung Breyde mit 8 Groſchen 2 Pfennig Retardaten angegeben. Der alte Freihof der Wulkows umfaßte ebenfalls 15 Hufen, und dieſe Familie wird uns als erſte Beſitzerin von Trampe überliefert. Nachzuweiſen iſt darüber folgendes: Im Jahre 1324 tritt Hermann von Wulkow, Vogt über Templin, Zehdenick und Fürſtenberg, als Beſitzer vondaz huez zeun Breydin auf. Er mag vorher Burg­hauptmann zu Eberswalde geweſen ſein. Er iſt es, der 1326gegeben zu Eberswalde dem Prieſter und Vorſteher des Altars im Heiligengeiſthoſpital daſelbſt einen Brief vom Landesherrn über das Beſitztum zu verſchaffen verſpricht. Als Zeuge tritt er mehrfach in Urkunden der Eberswalder Umgegend auf, und in ihm haben wir den erſten Burgherrn von Breydin, neben welcher Feſte bald nachher das Dorf Trampe erſtand, zu ſehen. Das Caroliniſche Landbuch von 1375 berichtet, daß Hermann Wulkow(es handelt ſich hier offenbar ſchon

um einen zweiten dieſes Namens) 16 Feldhuſen zu ſeinem

1) Die Diözeſe Brandenburg. Leipzig 1906, S. 479 2) Bellermann, Neuſtadt⸗Eberswalde. Berlin 1829, S. 174.