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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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3) Fischbach, Statistisch-topograph. Städte-beschrei-

Hofe beſitze, und daß Trampe, das er ebenfallsIon ſeit langen Zeiten inne habe, ein Heiratsgut feiner Frau ſei. Im übrigen hat er von den 54 Tramper Hufen 20 an Otto Falkenberg abgetreten, ſonſt aber hat erdas übrige gänzlich! Eine Urkunde aus dem Jahre 1373 jagt, daß erreſidenz in villa Trampe), möglicherweiſe befand ſich die alte Burg damals ſchon im Verfall. 1389 wirdhans von wulkow vom trampe und 1412 als letzter dieſer Familie Albrecht Wolkowen Sohn in Trampe genannt.) Im 18. Jahrhundert iſt das Geſteins­material der Burg auch zum Bau der Kirche verwandt worden.

Vor der Südweſtecke der Ruine liegt ein mächtiger Findling, der Hexen ſtein, wie er im Dorfe genannt wird. Er ſowohl wie das daneben liegende Bruch ſind mit Sagen umwoben. Dort iſt's nicht recht geheuer, und vergebens hat man bis jetzt verſucht, die da herum in den Schoß der Erde gebetteten Schätze zu heben. Ein zweiter Tramper Findling iſt bekanntlich ſehr berühmt geworden durch ſeine Bearbeitung zu den vier Säulen der Vor­halle des im Charlottenburger Schloßgarten erbauten Mauſoleums, worüber wir im Kirchenbuch leſen:Im Oktober 1827 wurden 4 Säulen, die aus einem Stein auf der hieſigen herrſchaftlichen Feldmark ausgehauen waren, zum Mauſoleum der verſtorbenen Königin Luiſe von Preußen nach Charlottenburg gefahren. Graf Schulen­burg ſchenkte ihn dem König aus Achtung gegen die verſtorbene Königin, die wirklich von Herzen eine Königin war.

bungen. Berlin 1786, S. 342. 4) Riedel, Codex Diplom. Brandenburgenſis A XXI,

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) Ebenda A XXIII 127 und O1 57.

Die Tradition erzählt die Sache etwas anders: Danach iſt der Bauer Pr ahlder Entdecker des Steins geweſen, der viele Jahrtauſende unbeachtet in der Feld­mark lag, bis er zur größten Ehre gelangte. Das war im Jahre 1827. Da ſtanden eines Tages zwei Männer vor ihm, der eine von ihnen, Bauer Prahl, war in Tranpe bei Eberswalde anſäſſig, Er hatte vor etwa

acht Wochen ſeinen jetzigen Begleiter als einen fremden Wanderer, der auf der Landſtraße bei Trampe ſich das Bein gebrochen hatte, in das Eberswalder Krankenhaus bringen und dort auf eigene Koſten verpflegen laſſen.

Nun war der Fremde wiederhergeſtellt, hatte ſeinen