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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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wohnenden Freileute. Schenck überließ zwei Jahre ſpäter ſein Anweſen für 40 Taler ſeinem Sohne Chriſtian.

Mit der Zeit hatte Graf Friedrich Wilhelm zehn ſogen. Freileute in Trampe angeſetzt, denen ſich dann noch 1766 ein elfter in dem Gärtner Schlicht anſchloß.

Die ſogen. freigewilligten Ritterhufen verpachtete die Herrſchaft an einzelne Bewohner im Orte, die ſich bewährt hatten, wie die Akten ſagen. So übergab 3 Reichsgraf Friedrich Wilhelm im Jahre 1712 dem Zweihüfner Erdmann L hmann5 Hufen nebſt Bei­ländern und Wieſen in denen dreien hieſigen Bauer­feldern auf 12 Jahre. Wohnhaus und Scheune ge­hörten mit dazu. Die Jahrespacht betrug 52 Taler, außerdem waren zu leiſten: 2 Gänſe, 5 Hühner und der Viehzehnt. Ferner mußte Lehmann jährlich eine Reiſe nach Berlin oder ſonſtwohin(wohin Korn- oder andere Fuhren zu bringen waren) mit 2 Pferden tun, 6 Stück Garn ſpinnen und dem Pfarrer, Cantor, Schmied und Hirten das jährliche Meßkorn und den verakkordierten Lohn geben.Wegen des Beyers und was ſonſt in der Gemeinde verglichen werden möchte, verſpricht Leh­mannwillig und ohne Säumnis zu geben und abzu­tragen. Dieſer Kontrakt wurde jeweils auf 6 Jahre ausgeſtellt, mit der Zeit aber erhöht. So heißt es 1730: Dieſer Kontrakt bleibet in ſeiner Kraft, außer daß Erdm. Lehmann von nun an jährlich 5 Fuhren a? Pferde zu tun ſchuldig. 1736 wird die Jahrespacht auf 70 Taler erhöht und nachAbſterben Lehmanns ging der Hof zu gleichen Bedingungen an Chriſtian Franz über. Zu einer Hufe gehörten in der Regel 5 Bei­länder, die in den drei Feldern verteilt lagen.

Einen Einblick in die Ve rhältniſſe eines Tramper Bauern im 18. Jahrhundert gibt uns ein Erbvergl eich aus dem Jahre 1757, der zwar nur in trockener Aufzählung die Poſten der Auseinander­ſetzung enthält, aber uns trotzdem eine ſehr intereſſante Quelle kulturhiſtoriſcher Betrachtung bietet. DieSpe­zifikation von Peter Sydow, ſeinem Erbvergleich führt auf:

3 Pferde, ein junger Wallach und eine Stute mit Füllen. Alle drei zuſammen 39 Tr.

An Rindvieh: 3 junge Kühe 24%

2 Schweine.

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