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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Aus der Entwicklungsgeſchichte des Dorfes Tuchen

1. Aus der älteſten Zeit

Das Dorf Tuchen iſt wohl eine deutſche Gründung, welche ihren Namen offenſie ichtlich nach der Familie don Tuchem(wie auch der Siedlungsname ur­ſprünglich geſchrieben wurde) trägt. Schon 1208 kommt am Hofe der Askaniers, des brandenburg iiſchen Mark­gr afen Albrecht II., ein Alexander von Tuchem 9) und 1232 ſagt Alt meiſter Ri.) diente

as Pfayrdorf Tuchen den Rittern Alexa nder und 3 u dolf von Tuchen als Wohnſitz.)

Das Dorf ſelbſt wird, wie viele unſever. Siedlungen, erſt im Landbuch Kaiſer Karls IV. zum erſtenmale urkundlich genannt. Es gehörten d, zu ſeiner Feldmark 44 Hufen(=, 2640 magdeb. Morgen), was mit dem heutigen Umfang(668,9 Hektar) faſt genau übeyeinſtimmt.

Die Grundherren des Dorfes waren damals Frenkel und Simon von Löwenberg, eine Familie, welche zu jener Zeit auch in Leuen berg, Werſtphul, Stein­beck und anderen Orten Grundbeſitz hatte und Abgaben einzog. Die beiden Brüder hatten die Dorfflur, unter Abrechnung desjenigen, was der Kirche und Pfarre ge­hörte unter ſich aufgeteilt, der eine beſaß 24, der andere 15 Hufen. Daß wir es hier mit freien Ritter­hufen zu tun haben, bleibt zwei ifelhaft, weil von jeder Hufe 5. Schillinge Abgaben eingezogen wurden. Wahr­ſcheinlich hatten die Gutsherren die wüſtgewordenen Bauernhußfen zuſammengelegt und el ſießen fie von Meier

35) Riedel, Codex Dipl. Brandenburg A X 191 Märk. o rſcht ngen, 1210.

36) Die Mark Brandenburg im Jahre 1250 Berlin 1831 Band I Seite 411.

37) vergl. auch Riedel, a. a. O. A XI 2