bewirtſchaften, die ihnen eine Pacht von 5 Schillingen pro Hufe entrichten mußten. Im Dorfe waren 13 Koſſäten angeſeſſen, von denen jeder 1 Schilling an Geld und 1 Huhn als Naturalabgabe an die Herrſchaft entrichtete. Krug und Mühle letztere dem Welkonis von Löwenberg ehemals zuſtändig) waren wüſt e. Es iſt auch noch von einer zweiten Mühle die Rede, welche 4 Wiſpel 6 Scheffel Roggen an einen gewiſſen Kurower und feine Vettern entvichtete. Die Tuchener Mühlen müſſen alſo ſchon damals ſehr alt geweſen ſein. Gerichtsbarkeit und Kirchenpatronat gehörte ebenfalls der Adelsfamilie von Löwenberg.
Zu Anfang des 15. Jahrhundert bröckelt der Löwen— bergſche Beſitz allmählich ab. 1412 gehört Tuchen noch zum größten Teile der Familie, am 26. September wird Hentze von Löwenbe rg neuerdings mit 21 Hufen belehnt, der Reſt der Ländereien befand ſich aber ſchon im Beſitze der Familie von Holzendorf, die von nun an die Oberhand gewinnt.
Bei dem Huſſitenfeldzug nach Bernau ſcheint Tuchen, als in unmittelbarer Nähe der großen Heerſtraße liegend, gänzlich zerſtört worden zu ſein, da von jetzt ab die Belehnungsakten ſtets vom„wüſten Feld Tuchen“ ſprechen. 1442 gehört„dat wüſte velt to Tu ch am mit allen rechtigkeiten“(Gerechtigkeiten) dem
Diedrich, Werner und Cuno, die Holzend o rfer genannt— den Söhnen des bekannten Werner von Holzendorf auf dem bene chbarten Sydow;
1489 dem Dietrich von Holzendorf, der mit Kloſter Chorin wegen des Aufbaues einer Mühlre verhandelt: 5)
1494 dem Werner, der Tuchen zuſammen mit Alexius und Lippoldt von Holzendorf als Lehn empfing;
1510 dem Alboin von Holzendorf;
1530 haben„die Holzendorfer“ zu Tuchen dem Rate zu Strausberg 24 Gr.„vor ein Wiſpel Kalk“ gezahlt:
1580 dem Anton von Holzendorft) und
1600 dem Dietrich, Joachim, Kerſten und Steffen von Holzendorf, des Antonius Söhne.
38) Riedel A XIII 298.
39) Sternbeck, Nachlaß.
40) Fiſchbach Schadow, Statiſtiſch= topograph. Städtebeſchreibung der Mark Brandenburg. 1 Ober
barnim Berlin 1786 S. 17.
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