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Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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Alt Landsberg

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38. Alt Landsberg. Reformierte Kirche. Suͤdanſicht(Anfang des 19. Ih.)... ö ö

Landsberg zum 250. Jubilaͤum. Berlin 1907. Kirchenkalender der evangeliſch-reformierten Schloßkirchen­gemeinde zu Alt Landsberg auf das Jahr 1908. Alt Landsberg, ohne Jahr. W. Boeck, Schloß und Schloßkirche zu Alt Landsberg (Zentralblatt der Bauverwaltung 1939 Nr. 13).

Lage: Im Norden der Stadt auf dem Gelaͤnde des ehemaligen Schloßbezirkes, von Baͤumen umgeben. Baugefuͤge: Barocker Saalbau auf quadratiſchem Grundriß mit weſtlichem Sakriſteianbau und vor der Mitte der Nordſeite liegendem Turm. Die Zugehoͤrigkeit des Baues zur ehemaligen Schloßanlage ergibt ſich aus den alten Grundriſſen, jedoch iſt das Ganze ſtark verändert durch den 1768 vollendeten Umbau nach dem Brand des Schloſſes(1757), den Turmumbau von 1802 und endlich durch die eingreifenden Erneuerungen von 1896.

Alt ſind außer dem Grundriß die drei Werkſteinportale im Weſten, Norden und Suͤden ſowie groͤßere Teile des Mauerwerks. Dieſes enthaͤlt auf jeder Wandſeite zwei Paare von Fenſtern, von denen zwei kleinere im Erdgeſchoß, zwei hohe jeweils im Emporengeſchoß liegen. Ihre Formen ſind, zuletzt 1896, in Stichboͤgen veraͤndert. Der Schnitt der alten Bauaufnahme vom Anfang des 19. Ih. zeigt ſie mit geraden Stuͤrzen. 1896 hat man auch, angeblich aus akuſtiſchen Gruͤnden, im Innern eine Deckenkehle angebracht und die Fenſter entſprechend geaͤndert, wodurch die Geſamtverhaͤltniſſe des Außenbaues vermutlich ſehr zu ihrem Nachteil verſchoben wurden. Auch das Dach wird bei dieſer Gelegenheit zwar mit alten Hoͤlzern, doch faſt ganz erneuert worden ſein.

Von den Portalen ſtammen die beiden im Suͤden und Weſten aus der Zeit um 1670(Boeck) und haben eck­verkroͤpfte Rahmen, an deren Ohren ſchuppige, fuchsſchwanzaͤhnliche Blattgeflechte Hängen; das reichere ſuͤdliche hat außerdem ſchoͤne Fruchtgehaͤnge auf den Rahmenleiſten und in dem aufgebrochenen Giebel, deſſen Mittelteil vor einer Niſche ein Englein mit den Geſetzestafeln zeigt. Auf den Enden des Giebels und dem Segmentbogen des Mittelteils Flammenvaſen. Das Weſtportal iſt ſtrenger und großfor­miger gegliedert; es ſchließt über einer ſchoͤnen Doppelranke zwiſchen Rahmen und Gebaͤlk mit flachem, fein proſiliertem Segmentgiebel. Das noch ſchlichtere Nordportal ſtammt nach dem gekroͤnten Adlerwappen in der Giebelkartuſche erſt aus der koͤniglichen Zeit um 1710.

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