Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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Bernau 69

runden bzw. zugeſpitzten Wulſten vor doppelt gekehlten, doppelt gewulſteten oder ein fach ſchraͤgen Ruͤcklagen. In der Nähe der weſtlichen zahlreiche, Naͤpfe und Rillen. Unter dem Kaffgeſims an Suͤdſeite und Chor noch verſchieden geformte Blenden bzw. Blendengruppen. Ihre Profile aͤhnlich den Fenſtern wechſelnd.

Die breiten, bis auf das ſuͤdliche der Kapellenempore durchweg vierteiligen Fenſter mit einfachem, meiſt erneuertem Maßwerk aus Rundſtaͤben. Die gleichen Rundſtaͤbe an den Gewaͤnden der Nordfenſter in Ver­bindung mit tiefen Kehlen. Zwei der Nordfenſter mit ſchlichten Schraͤgen. Auffallend iſt, daß die Fenſter über beiden Nordtuͤren aus der Achſe verſchoben find; das oͤſtliche wegen der darunter liegenden Portalvorlage nur in halber Hoͤhe und auch ſonſt abweichend ausgebildet. Die Fenſtergewaͤnde der Suͤdſeite und des Chores ſehr verſchiedenartig; die am Chor weniger tief. Ihre Profile aus runden und zugeſpitzten Wulſten, Kleeblatt­ſtaͤben und mit wechſelnd geformten Ruͤcklagen.

Der niedrigere Sakriſteibau ohne Kaffgeſims; feine Strebepfeiler, wie die des Chores, nur als flache Vorlagen. Eine Wandverſtaͤrkung an der Oſtwand ſteht offenſichtlich in Zuſammenhang mit der Wandtreppe dahinter. Die Fenſter des Untergeſchoſſes flachbogig und dreiteilig, die birnſtabfoͤrmigen Maßwerkſtaͤbe erneuert. Im Obergeſchoß an der Nordſeite dreiteilige Spitzbogenfenſter in hohen Blenden; in der Oſtwand ein vierteiliges Fenſter und unter dieſem eine flachbogige Blende. Die Gewaͤndeprofile wechſelnd, wie am Chor. Der huͤbſche Oſtgiebel im Dreiecksfeld mit einem Schuppenmuſter aus Formſteinen, in den ſtaffelfoͤrmigen Aufſaͤtzen Rundblenden, auf den Staffeln Fialen mit reich profilierten Kanten, durch gebogene Eiſen untereinander verankert.

Das weſtlich vor dem aͤußeren Nordſeitenſchiff liegende Treppentuͤrmchen iſt dreiſeitig und lehnt ſich mit ſeiner vierten Seite an einen ſuͤdlich daneben ſtehenden Strebepfeiler an. Es iſt in den Sockel einbezogen, ſonſt aber ungegliedert; nur unter der Traufe ein einfaches Deutſches Band.. Inneres: Der vierſchiffige, durchweg geputzte und getuͤnchte Innenbau des Langhauſes gliedert ſich, im Hinblick auf die Baugeſchichte und ſichtbar durch die wandhaft⸗breiten Pfeiler der Nordſeite, in zwei Raum­gruppen mit gleichen Gewoͤlbehoͤhen: das breite Mittelſchiff zuſammen mit dem ſchmalen ſuͤdlichen Seiten: ſchiff einerſeits und die beiden noͤrdlichen Seitenſchiffe andererſeits. Die noͤrdliche Stuͤtzenreihe beſteht aus großen laͤngsrechteckigen Pfeilern mit abgefaſten Kanten ſowie fuͤnfſeitigen Vorlagen zum Seitenſchiff hin; die Pfeiler haben einfach geſchmiegte Sockel, die zum Teil fehlen, und nur unter den Scheidboͤgen angebrachte Kämpfer aus Platte, Kehle und Wulſt. Die breiten Scheidboͤgen ſpitzbogig mit verſchiedenartiger Profilierung: der innere Bogen uͤberall breit mit abgerundeten Kanten, beiderſeits gerahmt von doppelten Abtreppungen in den beiden Weſtjochen, bzw. von Kehle und Wulſt in den beiden Oſtjochen. Über den Scheidboͤgen Schildflaͤchen, in der oͤſtlichſten vor dem Triumphbogen die folgende Bauinſchrift, deren Text im Jahre 1846 uͤbertuͤncht und nachträglich wieder aufgemalt wurde:Anno domini Moccccce xIx Completum est hoc opus pſer] petrum (nach Bekmann zu leſen: petrum hinricum) de luckov, Andere, z. B. Lotz, leſen, Petrum Iohannem, Die ſuͤdliche Stuͤtzenreihe, aus einem ſpaͤteren Bauvorgang(ſ. u.) ſtammend, beſteht aus Achteckpfeilern mit allſeitig vorgelegten ſtarken Halbrunddienſten; der Sockel iſt gegenuͤber dem Pfeilerkern verſetzt und hat achtſeitig⸗hohlgeſchweiften Grundriß und einen gekehlten oberen Abſchluß, uͤber dem, jeweils zwiſchen den baſenloſen Runddienſten, der Pfeilerkern mit flacher Kehle anlaͤuft. Die Runddienſte haben kantige Kelch­

kapitelle mit konſolartigen Naſen an den Kanten. Die weſtliche Wandſtuͤtze als halbierter Pfeiler, die oͤſtliche

als rechteckige Vorlage des Triumphpfeilers ausgebildet. Die ſpitzen Scheidboͤgen aͤhnlich den oͤſtlichen der Nordreihe, nur mit wulſtfoͤrmigem Hauptglied.

Die ſuͤdliche Außenwand iſt mittels der eingezogenen Strebepfeiler und breiter Schildboͤgen gegliedert, die Wandflaͤchen ſelbſt glatt, nur durch die Fenſter unterbrochen. Die Strebepfeiler in der unteren Haͤlfte glatt rechteckig, etwa in der Mitte mit einem Pultdach zuruͤckſpringend und von da an im Oberteil durch Herab­führung der Schildbogenprofile reich gegliedert; in Höhe des Pultdaches jeweils eine Kopfkonſole, über der ein halbrunder Dienſt mit gekehlter Ruͤcklage und Kelchkapitell aufſteigt.

Die Gewoͤlbe uͤber dem Mittelſchiff netzartig aus drei Sterngewoͤlben zuſammengezogen; die in das Netz einbezogenen Gurtrippen find ſteil korbbogig geführt; die Kappen einzeln buſig gewoͤlbt, die Schlußſteine, jeweils nur in der Mitte eines Sternes, mit Roſen, Ringen und Sternen. Die Rippen auf der Suͤdſeite ohne

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