Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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58. Bernau. Marienkirche. Gewaͤndeprofile der Türen

59. Bernau . Marienkirche. Sockel des ſuͤdlichen Schiffspfeilers

Ruͤckſicht auf die Pfeilerdienſte auf dem Pfeilerkern aufſetzend, auf der Nordſeite auf Konſolen von der Form der Kelchkapitelle, uͤber Kopfmasken mit kurzem gedrehten Dienſt.

Das Netzgewoͤlbe über dem Suͤdſeitenſchiff in phantaſiereicher Ausbildung unter weitgehender Verſchleifung der Jochteilung als eine Folge von ſieben Sechsecken mit eingeſpannten Rauten; in den Rauten verſchieden­artige Netzmuſter. Die Schlußſteine, jeweils bei der Beruͤhrung der Sechsecke untereinander, mit Sternen, Roſen und anderen geometriſchen Muſtern.

Die beiden Nordſeitenſchiffe bilden die zweite Raumgruppe und wirken für ſich als zweiſchiffige Halle(als ſolche haben fie vermutlich auch kurze Zeit während des Baues der beiden anderen Schiffe(ſ. u. iſoliert be­ſtanden). Ihre Stuͤtzenreihe aͤhnlich der im Suͤdſeitenſchiff, jedoch die Sockel nicht verſetzt und nicht geſchweift; die Sockelabdeckung wulſtig, der Pfeilerkern wieder mit gekehltem Anlauf; die Kelchkapitelle ohne Naſen mit dreiſeitigen Deckplatten. Die Wandpfeiler oͤſtlich und weſtlich als fuͤnfſeitige Vorlagen mit gekehltem Kaͤmp­fer. Die Scheidboͤgen gleich denen der Suͤdſeite. Die Mittelſchiffpfeiler haben zum Nordſeitenſchiff hin fuͤnf­ſeitige Vorlagen ohne Kaͤmpfer, mit ſchlichten Kragſteinen zur Aufnahme der Rippen; ihnen gegenuͤber an der nördlichen Außenwand doppelt abgetreppte Vorlagen mit drei eingelegten Runddienſten; ihr Unterteil iſt ungegliedert. Im zweiten Wandjoch von Weſten eine geſtaffelte Gruppe von Stichbogenniſchen. Die inneren Fenſtergewaͤnde der Nordwand gleichen den aͤußeren, abwechſelnd glatt und profiliert. Alle Gewoͤlbe ſternfoͤrmig; die vier weſtlichen untereinander gleich, die beiden folgenden in den Jochen beider Schiffe gleich angelegt, nur das nordoͤſtlichſte reicher durchgeformt(gleichſam als eine Art verſteckter Querſchiff betonung). Die Birnſtabrippen uͤberall mit gekehlter Ruͤcklage.

263 Der ſchoͤne Hallenchor mit Umgang hat ſtarke Rundpfeiler mit je vier dünnen Dienſten, von denen jeweils

die unter den Scheidboͤgen tauartig gedreht find; die Pfeilerſockel ſchwer⸗trommelfoͤrmig, in ihre Abdeckung aus Kehle und Wulſt ſchneiden die mit Eckſporen verſehenen Baſen der Dienſte ein. Die Kaͤmpfer wulſtfoͤrmig, unterbrochen von den Dienſtkapitellen, die bei den gedrehten Dienſten krauſes Blattwerk enthalten, bei den übrigen mehrſeitig gebrochen find. Die Triumphbogenpfeiler rechteckig, zum Chor hin abgefaſt. Die ſpitzen Scheidboͤgen weſtlich dreimal abgetreppt, im Chorhaupt hingegen ſehr reich aus vielen Kehlen und Rund­ſtaͤben zuſammengeſetzt(vgl. die orm des Triumphbalkens M. Die Außenwaͤnde des Chores haben die gleiche Gliederung wie die ſuͤdliche Schiffswand, jedoch ſind die eingezogenen Streben im Chorhaupt geknickt; Kopf⸗ und Fratzenkonſolen; die Wanddienſte fuͤr die Rippen anſtatt rund, profiliert. Im Mittelſchiff ſchließt das Chorgewoͤlbe unmittelbar mit einer Gurtrippe an das des Langhauſes an; in den Seitenſchiffen an dieſer Stelle breite Trennungsboͤgen mit Kantenrundſtaͤben. Die Fenſter mit aͤhnlich wechſelnden Profilen wie außen. Im Chormittelſchiff zwei oblonge Kreuzgewoͤlbe mit einfachen runden Schlußſteinen, das oͤſtliche mit Scheitel­rippe; über dem Chorſchluß drei Kappen und großer hoͤlzerner Scheibenſchlußſtein mit Blattrad. In den

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