Chorſeitenſchiffen Kreuzgewoͤlbe, über dem Umgang zu Parallelogrammen verſchoben und mit eingefügten Dreikappengewoͤlben. Alle Kappen ſtark gebuſt, überall hohe Schildbogenflaͤchen. Die kleinen Scheibenſchlußſteine mit feinen, verſchiedenartigſten geometriſchen Muſtern.
Der Suͤ dan bau des Schiffes zweigeſchoſſig, unten als Kriegerehrung ausgebaut, darüber der ſogenannte Moͤnchschor, zu dem in der Weſtwand eine geradlaͤufige Treppe hinauffuͤhrt und der ſich nach dem Schiff zu in Jochbreite ſpitzbogig öffnet. Die Bruͤſtung, mit eingelaſſenem Formſteingitter, ruht auf einem breiten Rundbogen. Die Tuͤr von der Ehrenhalle zum Schiff im Gegenſatz zu der Außentuͤr weſtlich aus der Achſe verſchoben; fie iſt ſtichbogig und liegt innerhalb eines Höheren Spitzbogens mit zweiſtufigem Gewaͤnde; feine
drei Kanten mit runden und zugeſpitzten Wulſten vor gekehlten bzw. ſchraͤgen Ruͤcklagen. In den Raumecken fratzenhafte Kopfkonſolen, von denen jeweils drei Birnſtabrippen des ſchoͤnen Sterngewoͤlbes aufſteigen; 248— 250 die fuͤnf Schlußſteine reich mit verſchiedenartigen Sternmuſtern. 253
Im Moͤnchschor daruͤber in den Ecken die nach innen gezogenen Strebepfeiler, durch faſt bis zum Gewoͤlbe
ſcheitel reichende Spitzbogen verbunden und an den Kanten mit zugeſpitzten Staͤben. Das Gewoͤlbe aus zwei
Paaren paralleler Birnſtabrippen, von denen jede auf einer Kopfkonſole in den Ecken beginnt und gegenüber 245— 247 ſeitlich des Bogenſcheitels in die Schildwand verlaͤuft. Das ſo entſtehende mittlere Rautenfeld durch vier
Rippen in weitere neun Rauten zerlegt. Die Fenſter mit ſenkrechten Gewaͤnden und wechſelnden Kantenſtaͤben.
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Vom Chor führt eine ſtichbogige Tür, die in einer Spitzbogenblende liegt, in die Sakriſtei; ihr Gewaͤnde | mehrfach geſtuft aus dicken runden und zugeſpitzten Wulſten ſowie ſchmaleren Wulſten und Kehlen. Im 57 | Bogen über dem Tuͤrſturz Abbruchſpuren.— Das Innere der Sakriſtei im Untergeſchoß mit vier Kreuzrippen⸗ 239— 241, 69 J gewoͤlben auf gedrehtem Mittelpfeiler. Die Wände in Niſchen aufgeloͤſt, deren Kanten meiſt aus runden, ſonſt 240 zugeſpitzten Wulſten beſtehen. Die beiden Weſtniſchen und die beiden Fenſterniſchen rundbogig, die uͤbrigen
ſtichbogig, als Schraͤnke fuͤr die Buͤcherei ausgebaut. Die Gewoͤlbe, auf Birnſtabrippen mit geritzten Naſen, ruhen in den Ecken auf mehrſeitigen, in den Wandmitten auf dicken Blattkonſolen. Der Kämpfer der Mittelſaͤule mit einem blattumwundenen Stab; der Saͤulenſchaft aus acht Trommeln, die, leicht gegeneinander verſetzt, insgeſamt ein in ſich gedrehtes Stabbuͤndel bilden. Den zwoͤlf Staͤben entſprechend iſt der Oberteil der Baſis und die Unterſeite des Kaͤmpfers als Zwoͤlfpaß gebildet. Die uͤbrige Baſis trommelfoͤrmig auf quadratiſchem Sockel mit Eckblaͤttern. Die Gewoͤlbeſchlußſteine aus zierlichem Maßwerk, ebenfalls in drehender Bewegung.
Die Fenſterrahmen nicht in, ſondern hinter den Niſchen liegend, ſo daß dieſe den Oberteil leicht uͤberſchneiden; die Rahmung ſelbſt aus gerundeten bzw. abgeſchraͤgten Kanten und Rundwulſten.
Im Oberraum(Schuͤlerchor) nur zwei Kreuzrippengewoͤlbe mit den gleichen Profilen und Schlußſteinen. Die Empore iſt in drei verſchieden großen Spitzboöͤgen nach dem Schiff und dem Chorumgang geöffnet; der weſtliche mit dreifach geſtuftem Gewaͤnde mit gerundeten, zugeſpitzten und dreipaßfoͤrmigen Wulſten. Die Fenſter, die im Norden aus der Achſe verſchoben ſind, haben Maßwerk aus Rundſtaͤben. Die Nordfenſter liegen in Niſchen mit abgefaſten Kanten. Vom Chorumgang
251,252
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60. Bernau. Marienkirche. Gewoͤlbeinſchrift
61. Bernau. Marienkirche. Sakriſteipfeiler
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