Rand und gerieftem Steg. Der ſechskantige Schaft mit graviertem Stabwerk, ebenſo der gebuckelte Knauf, an deſſen Roteln die ihesvs⸗Lettern. Auf dem Fuß umlaufendes Inſchriftband in Majuskeln :„manantia pocula vite... qui conficitis de palmitibus nisi sitis de vena vite“. Anfang des 16. Ih.— Patene, Silber vergoldet, 15, em Dm., mit Randkreuz. Alle anderen aͤlteren Geraͤte fielen im Jahre 1716 einem Sakriſteieinbruch zum Opfer(Seiler).] b. Kelch, Silber, 25 em hoch. Breiter geſtufter Sechspaßfuß, gebuckelter Knauf und ſehr große glockenfoͤrmige Kuppa, an welcher die Inſchrift über Stiftung durch Georg Davit Taucher und feine Ehefrau Margareta geb. Schwarzinholtz aus Berlin vom 31. Auguſt 1715 eingegraben iſt.(Stempel: Berliner Beſchau und Meiſter 1CM.).— Zugehörige Patene, 17 em Dm., mit den gleichen Stempeln. c. Oblatendoſe, Silber, oval, 13: 9 em Dm. in ſchlichten guten Empireformen, auf Füßen. Geſchenkt 1817 vom Lehrer J. C. Laſſe. d. Vier Opferteller, Meſſing, 29 em Dm. Im Rand getriebene und gepunzte Blatt⸗ und Buckelmuſter, auf allen die Jahreszahl 1712. Ein fuͤnfter Teller 1847 nachgeahmt. [Über die Abgabe von zwei ſilbernen Monſtranzen, einem großen ſilbernen Marienbild und einem großen Silberkreuz mit Edelſteinen an Kurfuͤrſt Joachim II. im Jahr 1536 berichtet die Bernauer Magiſtratsakte F 4, Nr. I de anno 1423 ff.] e. Zwei Altarleuchter, Zinn, 43 em hoch. Runder Fuß und gedrehter Schaft. Umſchrift:„Michael Polack Kantor in Bernow 1669“.(Stempel: Bär und ſpringender Haſe mit den Meiſterbuchſtaben HC H.) f. Zwei weitere Zinnleuchter von 1760 in der Leichenhalle des Friedhofs.) g. Zwei Zinnvaſen, 22 em hoch, mit Doppelhenkeln und gerieften Füßen, um 1780. In der„Ruͤſtkammer“ 319 abgeſtellt.. Figürliche Plaſtik. a. Olbergrelief, Sandſtein, bemalt, 140: 110 em, in der oͤſtlichen Abſchlußwand der Nordſeitenſchiffe vermauert. Vor großformig behauenem Felshintergrund mit kugelig ſtiliſierten Obſtbaͤumen die Gruppe der ſchlafenden Juͤnger und der faſt freiplaſtiſche betende Chriſtus(ſeine Haͤnde in Holz ergaͤnzt). Der feine kelchtragende Engel(Kelch ergänzt) mit Meßgewand und großen, ſchoͤn bewegten Fluͤgeln. Sehr ausdrucksvoll find die Köpfe der Juͤnger; das Ganze mit der wohl im 16. Ih. erneuerten Hintergrundmalerei des Gartens Gethſemane ein Werk von hohem Reiz aus dem Anfang des 15. Ih. b. Auf dem vierten Altartiſch im Chorumgang ein kleiner Kaſtenaltar, Kiefernholz, 178 em hoch, 101 em breit, 53 em tief. Die inneren Wände mit Ruinenarchitektur und Ausblicken auf Burgenlandſchaft bemalt, worin auf jeder Seite ein großer roter Engelfluͤgel ſchwebt. Im Kaſten ein geſchnitzter Baldachin auf vier verſilberten, gedrehten bzw. gerauteten Säulen; fein Maßwerk ebenſo wie die Schleier des Kaſtens ſtark zerſtoͤrt. Unter dem Baldachin ſitzende Muttergottes mit dem ſtehenden Kind auf dem Knie. Ihre linke Hand und die des 294 Kindes fehlen. Dieſes ganze Schnitzwerk vom Anfang des 16. Ih. vielleicht nicht urſpruͤnglich zu dem Kaſten) ſchrein gehörig, an deſſen Rückwand noch eine nꝛuere Wiederbemalung den Raum für eine etwa 130 em hohe | Standfigur ausſpart. Cc. Vor dieſem Altar auf dem gleichen Tiſch abgeſtellt zwei knieende Leuchterengel, Holz, je 61 em hoch, 291, 292
hinten abgeplattet. Freifiguren, einander zugewendet; von ihnen die eine mit reichem, ſchoͤn vergoldetem Chor
mantel, die andere mit etwas ſtrengerem, in der Faſſung nicht gut erhaltenem Miniſtrantengewand bekleidet.
Beide dürften als Teile eines weiteren, um 1500 entſtandenen Altars gearbeitet fein, der von großer Feinheit
geweſen ſein muß.
d. In der Sakriſtei: Schlichtes Kruzifix, der Körper 60 em hoch. 16. Ih.
e. An der Wand über dem Slbergrelief aufgehängt: Holzrelief der Geißelung Chriſti, 40: 29 em; in neuerem, 299
dem Stil der Entſtehungszeit nachgeahmten Rahmen mit gerieften Pilaſtern. Das Relief wohl Buchsbaum,
gute Schnitzarbeit aus der zweiten Haͤlfte des 16. Ih. Auf der Ruͤckwand mit ſchwarzer Farbe roh gezeich
nete Hausmarke und Inſchrift:„Anno 1591 Ioachimus Palma Grammateus Praefecturae Gramæzoviensis
hoc monumento patriae templum pietatis ergo decoravit.
Sonſtige Ausſtatt ung. a. Altarbehang, 170: 87 em. Auf grünem Seidendamaſtgrund, anſcheinend 296 italieniſcher Herkunft, mit Vaſen⸗, Kronen: und Diſtelmuſter aufgenaͤhte, geſtickte Lilien und ein Kruzifix.
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