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86 Bernau.
In den Ecken in der gleichen Technik vier geſtickte Wappen, paarweiſe einander gleich; ſie ſind 1882 im Verein Herold, Berlin , gedeutet worden als die der franzoͤſiſchen Familien de Goulart aus der Champagne und de Sappin des Raynauds aus der Auvergne. Eine unten angefuͤgte, ſicher nicht urſpruͤnglich zugehörige Borte, 12 em breit, zeigt in Applikationsſtickerei auf grob gewebtem weinroten Grunde mit aufgeſtickten Sternen abwechſelnd männliche und weibliche Heiligenhalbfiguren und verſchiedene Bluͤtenmuſter. Die Stickerei ſtammt wohl aus der Wende vom 15. zum 16. Ih., das Damaſtſtuͤck duͤrfte dem ſpaͤteren 15. Ih. zuzurechnen ſein(Angaben von Dr. Mannowsky). Auf der Ruͤſtkammer bewahrt. b. Kronleuchter, Gelbguß. Der gedrungene Stock trägt unten die dicke Kugel, als Bekroͤnung einen Doppeladler; an zwei Tellern find unten acht große Lichtarme mit Endigungen aus bekroͤnten Maͤnnermasken, oben Zierarme in Schlangenform mit Fratzen angehaͤngt. Ein einzelner Leuchterarm dieſer Art noch geſondert in der Kirche; ein zweiter im Maͤrkiſchen Muſeum, Berlin (Inventar Nr. IV 1571). c. Ein ähnlicher Kronleuchter mit doppelgeſichtigem Loͤwenhaupt an der Kugel und mit reicherem Doppeladler. Zwei Reihen von je ſechs Lichtarmen, die oberen neu, die unteren wie am anderen Leuchter. Angehaͤngtes Metallſchild mit gravierter Inſchrift über Stiftung durch Buͤrgermeiſter Paul Hentz 1599, mit deſſen Hausmarke. d. Ein dritter, wohl völlig erneuerter Leuchter trägt ein gleiches Inſchriftſchild, huͤbſcher graviert, mit der 320 Jahreszahl 1594. Die Schilder wohl ſchon fruͤher verwechſelt und nicht mehr maßgebend fuͤr die Datierung. e. Zwei eiſenbeſchlagene Opfergeldtruhen, 38 und 40 em hoch. 16.17. Ih., mit Dreieckſchloͤſſern. 321,322 f. Glocke, 139 em Dm. Am Hals breites Schriftband mit Unzial-Majuskeln z. T. in Spiegelſchrift: O REX GLORIE(von hier ab weiter geradlaͤufigs XPE WEN] CWC M] PACE“. Im Rahmenband noch eine kleine, ſchwer entzifferbare Inſchrift im gleichen Schriftcharakter; außerdem am Mantel eine Muͤnze, auf der u angeblich der Name Fridericus( ſtehen ſoll. 13./14. Ih. Die Krone iſt mit Eiſenrohren und Bolzen erneuert.. Eine mit den oben erwaͤhnten Silberſachen im Jahre 1536 an den Berliner Dom abgegebene ſehr große Glocke. wurde nach Abbruch des Berliner Domturmes 1717 durch den König der Kirche zu Croſſen geſchenkt. Dort iſt fie jedoch nicht mehr vorhanden.(Vgl. hierzu Kuͤſter, Altes und Neues Berlin , JS. 49 und 1001 ferner 4 HIT, S. 590).] Paſtorenbilder. Im Chor hängt eine Reihe von Paſtorenbildern, ſaͤmtlich Ol auf Leinwand: 315 a. M. Martinus Stromanus(1593-= 1650), Huͤftbild, 102: 79 em. Gutes Porträt, in der Rechten eine feine Tulpenbluͤte, in der Linken das Gebetbuch. Das mit großen Akanthusmuſtern belebte Gewand völlig ein: gedunkelt. Näheres über eine Ubermalung an dem Bild vgl. bei Wernicke(S. 89 unter 6). b. Chriſtian Seiler(1636- 710), lebensgroßes Bildnis, 275: 147 em. Der Dargeſtellte in Amtstracht, das feine Geſicht mit blonden, lang herabhaͤngenden Haaren. c. Tobias Seiler , Archidiakon(1681- 1741, lebensgroßes Bildnis, 234: 161 em; ſtark uͤbermalt. d. Chriſtian Moritz, Diakon zu Bernau , Paſtor zu Schoͤnow (1695 – 744, Huͤftbild, 125: 9 em. e. Chriſtian Benedict Gloͤrfeld(1747— 1809), Huͤftbild, 125: 77 em. Der im Profil dargeſtellte Geiſtliche in Amtstracht mit Peruͤcke, am Schreibtiſch mit einem Manuſkript beſchaͤftigt. f. Jakob Friedrich Hoppe(1758- 1833), charaktervolles Predigerbild in Lebensgroͤße, 188: 9 em. Entſtanden um 181(u bermalt?). Epitaphien. Im Chorumgang der Kirche: a. Gedenktafel aus Holz, 102: 41 em, fuͤr Andreas Schultheiß(Praetorius), geſt. 1540, ſeine Gemahlin Margreta Werbecks(Werwyck) und deren Töchter und Söhne, von denen der juͤngſte, Paulus Praetorius , brandenburgiſcher und magdeburgiſcher Rat, die Tafel im Jahre 1561 ſetzen ließ. Darauf gemalte 316 Rollwerkkartuſche mit lateiniſchen Verſen und der Jahreszahl, zu beiden Seiten knieend links fünf Männer und zwei Knaͤblein, rechts zwei Frauen und zwei Maͤgdlein, ſaͤmtlich ſehr gute Portraͤts in grau⸗ſchwarzMalerei im Miniaturenſtil; außerdem Hausmarke und Wappen, von deſſen Verleihung durch Kaiſer Ferdinand 318 der lange Inſchriftunterhang berichtet. Zu der Tafel gehört das jetzt abgetrennte Gemälde, Ol auf Holz ö. 117: 106 em, darſtellend Chriſtus als Sieger über Tod und Teufel; auf der geſtuͤrzten Fahne des Todes: „Ich bin ein Gott und ein fuͤrſt der Welt/ 1558. In der kleinteilig gemalten Hintergrundlandſchaft
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