Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
Seite
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Bernau 89

+90 4

73, 74. Bernau . Georgenſpitalkapelle. Querſchnitt nach Oſten und Grundriß

find. Die ſpitzbogigen Fenſter find durch je einen profilierten Stab zweigeteilt; die einzige Tür liegt im Weſten.

Die Gewoͤlbe ruhen auf Birnſtabrippen, die beiden weſtlichen Fenſter und die des Chores liegen in Niſchen. Alle Einzelformen find bei der letzten Inſtandſetzung ſtark uͤbergangen, Konſolſteine und Gewoͤlbeſchluß ſteine frei hinzugefügt.

Ausſtattung: a. Auf dem Altar eine ſpaͤtgotiſche kleine Kreuzigungsgruppe in kuͤrzlich ganz erneuerter Faſſung, die nicht erlaubt, über ihr urſpruͤngliches Ausſehen Beſtimmtes zu ermitteln; offenbar die bei Wer­nicke(S. 125) erwaͤhnte Gruppe.

b. Zwei Altarleuchter, Gelbguß, 33 em hoch, mit rundem Fuß und ſtarkem, beringtem Schaft. 16. Ih.

C. Gedenktafel an die Zerſtöͤrung von Spital und Kapelle durch die Huſſiten am 23. April 1432 und an die Verjagung der Belagerer durch die Bernauer Buͤrger. Stark erneuert.;

d. Glocke, 49 em Dm, mit der Inſchrift:, Mich Goß Jacob Neuwert zu Berlin Anno 1659.

[In der Marienkirche aufbewahrt: Heiliger Stephan, Holz, 70 em hoch. Die ſtark wurmſtichige Figur mit 297 zerſtoͤrter Faſſung ſtammt vom Ende des 15. Ih.

Ebenda eine knieende Heilige Margarete, 60 em hoch, wahrſcheinlich von einer einſt zur Georgenkapelle ge⸗ 298 hoͤrigen kleinen Georgsgruppe. Bis auf die fehlenden Hände und bis auf die Faſſung gut erhalten; am Ge­wand noch Spuren einer ehemaligen feinen Faſſung mit auf Kreidegrund gemaltem Brokatmuſter, Ende

des 15. Ih.]

Hoſpital. Das noch heute als Altersheim benutzte Spitalgebaͤude iſt ein langgeſtreckter Fachwerkbau von 1738(Körchenbuchnotiz) mit ſpaͤter ausgebautem Dachgeſchoß. Im Innern ein breiter langer Flur, beiderſeits von ihm kleine Kammern und die Kuͤche, an ſeinem Ende ein Gemeinſchaftsraum, von dem eben­falls noch Türen zu anſtoßenden Kammern führen.

Rathaus

Auf drei Seiten freiſtehender zweigeſchoſſiger Putzbau auf der ſuͤdlichen Laͤngsſeite des Marktes, 1805 nach 326 Plaͤnen des Bauinſpektors Dornſtein aus Wriezen erbaut. Der Eingang in der Mitte der Langſeite erſt nach 1849 an Stelle der damals abgebrochenen Rampe durch eine Freitreppe zugaͤnglich gemacht. Der ſchlichte Außenbau durch Putzquaderung belebt. Im Innern ſind infolge zahlreicher Umbauten nur das einfache Treppengelaͤnder und einige Tuͤren noch aus der Bauzeit erhalten.

Das ehemalige Rathaus wurde 180 abgeriſſen. Es war faſt ganz maſſiv gebaut, hatte auch zwei Geſchoſſe

und weitlaͤufige Räume und Kellereien. An der Oſtſeite ſchloſſen ſich die alte Ratsapotheke und an dieſe die Bäcker: oder Brotſcharren an. Näheres daruͤber bei Wernicke S. 21 f.

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