Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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Im Weſtteil des Rathauſes kamen 1938/39 beim Wegraͤumen von Bauſchutt Reſte gotiſcher Kellergewoͤlbe des 14.15. Ih. zutage. Zwei zur Hälfte erhaltene Spitzböͤgen auf einem mittleren Wandpfeiler, auf dem uͤber einer halbrund profilierten Hauſteinkonſole drei ziegelrippen als Schraͤg⸗ und Gurtbogen eines Kreuz­gewoͤlbes anſetzen. Ihr Schnitt iſt verſchieden: linke und mittlere Rippe aus Birnſtab vor zwei Wuͤlſten, rechte Rippe aus Birnſtab vor Kehlen. Die aͤußere Hälfte der Boͤgen iſt durch ſpaͤtere Quermauern zerſtoͤrt, doch ſind zwei ſenkrechte Wandſtreifen, die unter ihren Scheitel ſtoßen, ebenſo wie die zuruͤckliegende Wand­flaͤche und die Boͤgen ſelbſt offenbar gleichzeitig, da fie das gleiche regelmäßige Mauerwerk aus Großformat: ziegeln mit Fugenritzung zeigen. Der rechte Wandſtreifen enthält eine Flachbogenniſche, die Ruͤckwand ein Schartenfenſter. Schon fruͤher wurde gegenuͤber dem Wandpfeiler ein Freipfeiler gefunden, ſo daß eine ge­woͤlbte Halle im Kellergeſchoß anzunehmen iſt.

Ausſtattung: In einem Saal des Obergeſchoſſes iſt in einer Ecke in neuerem, mit flachem Dreieckgiebel bekroͤnten Rahmen eine Hinterglasmalerei aus einzelnen Scheiben zuſammengeſtellt: Mittelſcheibe(25,5: 29,5 em) mit Darſtellung des Stadtwappens zwiſchen kleinen, in beſonderen Streifen gemalten Figuͤrchen (Tugenden?); beiderſeits davon je eine Scheibe(29: 7 em) mit grotesken Hermenpilaſtern; im Giebel eine dreieckige Scheibe(39:20 em) mit Gottvater und den Buͤſten eines Stifterpaares in Zeittracht. Unter dem Wappen Inſchrift:D[es] Rlats] Wappen] Zu] Blernau). 1580.

Im gleichen Saal Bild der Verteidigung von Bernau vor den Huſſiten. Ol auf Leinwand, 135: 172 em, gemalt von Stürmer um 1832. Vom König Friedrich Wilhelm III. der Stadt geſchenkt.

Im Stadtarchiv verwahrt: Der Buͤrgermeiſterring, Gold, 29 mm Dm. In einen braͤunlichen Stein geſchnitten das Stadtwappen mit der Umſchrift(Antiquakapitale):Sigillvm civitatis Bernove 1616, Über die im Ratsarchiv aufbewahrten Urkunden vgl. Wernicke(S. 26) und Riedel. Außerdem verwahrt das Ratsarchiv: a. Ein Buͤrgerbuch mit den Namen ſaͤmtlicher in Bernau Buͤrger gewordenen Einwohner ſeit Oſtern 1487 bis 1838; dazu einen zweiten Band über die Zeit von 1839 bis 1870.

b. Das Bernauer Tuͤrkenſteuerregiſter von 1596(Abdruck bei Wernicke S. 596 f.).

75 c. Ein Hausbeſitzerverzeichnis von 1604(nach der großen Peſt), mit 85 Haus⸗ oder Faßmarken der mit Brau­

gerechtigkeit ausgeſtatteten Bürger(vgl. A. Koͤrte im Jahrbuch 1937 der Geſellſchaft fuͤr die Geſchichte und

Bibliographie des Brauweſens E. V. S. 102 ff. mit Abb.).

Auswahl aus den Hausmarken:

1) Joachim Alhrecht 2) Hans Becker 3) Johannes Belingk 4) Pauwel Borckman der Maurer 5) Jochim Boͤtticher 6) Andreas Bracht 7) Jochim Preit Int feldt 8) Balthaſar Briater 9) Johannes Puͤnger 10) Andreas Dame 11 Jacob Diepenſe 12) Joachim Diepenſe 13) Hieronimus Feſſel 14) Caſpar Floͤrricke 15) Hans Gnewike 16) Hans Guͤldenheupt 17) Thobias Guldenheubt 18) Hans Hönow, Weißgerber 19) Jochim Huͤwener, ein Schuſter 20) Daniel Juͤrgen 21) Thomas Guͤrgen 22) Bartholomeus Juͤrgens(IT) 23) Johannes Karo 24) Jochim Kemenitz, ein Smidt 25) Greger Klatte 26) Laurenz Kogge 27) Joreg Koͤller, Schuſter 28) Adam Kortmann 29) Thomas Leman 30) George Leman 31) Hans Lindenbergk za) Martinus Lindenbergk 33) Jochim Lingenberch 34) Merten Maſuhr 35) Andreas Moͤller 36) Johannes Moller 37) Peter Moller, Schuſter 38) Matthias Maͤller 39) Caspar Mund 40) Merten Otte 41) Michael Prentzlow 42) Jochim Retzlaw 43) Hanß Roͤcker, Schneider 44) Hans Ruͤchker 45) Jochim Schuller 46) Philipp Schuller 47) Barthel Schultz 48) Hans Schulze, Thuchmacher 49) Paull Stroman 50) Berndt Thieme(IN) 5m) Jürgen Wegener 52) Martin Wegener 53) Michell Wegener 54) Merten Wendtlandt 55) Broſe Weſtfall 56) Michel Wieſe 57) Michael Willigke 58) Jochim Zander 59) Peter Zernickow 60) Dominicus Zimmermann. d. Das Manuſkript der Beſchreibung der koͤniglichen und churfuͤrſtl. Brandenb. mittel maͤrkiſchen Stadt Bernau.... von Tobias Seiler , Archidiakon zu Bernau 1736.

bürgerhãuſer

Die im 14. und 15. Ih. bluͤhende und demgemaͤß auch baulich bedeutende Stadt wurde in den Jahren 1406 und vor allem 1485 von zwei ſchweren Brandungluͤcken heimgeſucht, die vom älteren Haͤuſerbeſtand faſt nichts uͤbrig ließen. In den ſpaͤteren Jahrhunderten wurden durchweg Fachwerkbauten errichtet, oft von auf­fallender Laͤngenerſtreckung, mehrfach auch von ziemlicher Tiefe. Die meiſten dieſer Haͤuſer ſind heute jedoch ſtraßenſeitig verputzt und oft in ihren einſt guten Verhaͤltniſſen verändert, fo daß das Straßenbild nun keine beſonderen Reize mehr bietet.

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