Klofterfelde
106. Kloſterfelde.„Zeichnung für Reparatur und Vergroͤßerung des Schul- und KuͤſterHauſes“. Daneben der Stall. Anfang 19. Ih.
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Einbauten: Altar wand mit Gemälde: Chriſtus am Kreuz, Maria, Johannes und Magdalena, Ol auf 416 Leinwand. Der oben und unten ausgebogene Rahmen umgeben von korinthiſchen Pilaſtern mit davorgeſtellten, von Weinranken umwundenen Säulen. Der Giebel offen, darin freiplaſtiſch der auferſtehende Chriſtus und zwei Engelchen. An den Wangen reiches Blattwerk und darin freiplaſtiſch Moſes und ein Evangeliſt. Im Sockel Ölgemälde , das Abendmahl darſtellend. Das Ganze durch Tuͤrboͤgen mit den Waͤnden verbunden. Inſchrift auf der Ruͤckſeite: gantz neih gebauhet und gemalt anno 1719— Kanzel, der Korb 412 getragen von Moſesfigur, an den Kanten gewundene Saͤulen, in den Feldern Gottvater und die vier Evangeliſten, ihre Sockel mit ihren Sinnbildern verziert, auf dem Schalldeckel der auferſtehende Chriſtus. Über der Treppentuͤr Kartuſche mit der Jahreszahl 1690. Überall reiche Knorpelwerkzier, das Ganze im Sinne der Volkskunſt geſtaltet. Bemalung 1935 nach den alten Spuren erneuert, dabei auch der Sternenhimmel unter dem Schalldeckel freigelegt. Emporen und Geſtuͤhl wohl aus dem 18. Ih. unter Verwendung von einfachen Arkadenbruͤſtungen des 17. Ih. Nach Ledebur ſoll der ſog. Dorfgerichtsſtuhl“, rechts vom Altar, die Inſchrift haben:„r5r2 gebaut und 1719 erneuert.“— Die Türen bis auf eine aus dem 18. Ih.
und durch aufgenagelte Leiſten verdoppelt, nur die Sakriſteituͤr noch mittelalterlich und mit ſchöͤn geſchmiedeten eiſernen Baͤndern beſchlagen.
Ausſtattung: Stuhl aus Eichenholz, die Sitzkante und vor allem die Lehne geſchnitzt mit reichem Blattwerk, Maske und zwei Delphinen; um das Jahr 1700.
[Zwei Glocken, 15. Ih, 102 und 94 em Dm., find im Weltkrieg eingeſchmolzen(Wolff, Nr. 167 /168).]
Vor laubenhaus
Schrifttum: M. Rehberg, Der alte Dorfkrug in Kloſterfelde in Gefahr(Heimat und Welt 1930, Nr. 79.
Der einſtige Erbbraukrug. In demſelben Kaufvertraͤge von 1832/36 erhalten, wonach er damals aus dem Beſitz der Grafen v. Redern und des Baron v. Wuͤlknitz an die Familie Zernikow uͤberging; heute Eigentum der Gemeinde.
Eingeſchoſſiger Fachwerkbau mit Kruͤppelwalmdach, heute großenteils verputzt, einſt wahrſcheinlich freiſte⸗ 414, 105 hend, jetzt auf der Suͤdſeite eingebaut. Die Haustuͤr in der Mitte unter der Vorlaube, die wie ein Zwerchhaus an der der Straße zugewendeten Langſeite vorkragt. Die einſtigen Holzſtiele heute durch rechteckige Ziegelpfeiler erſetzt. Im Innern iſt die alte Raumaufteilung noch teilweiſe erkennbar. An einen breiten Mittelflur ſchloſſen ſich rechts und links mit großen Schloten verſehene Küchen an. Eine von ihnen dient noch immer ihrem Zweck, der einſt offene Schlot iſt aber unten zugeſetzt. Rechts offenbar von jeher die Gaſtſtuben, links die Wohnräume der Wirts familie. Anſcheinend 18. Ih., aus dieſer Zeit auch noch die Haustuͤr mit ihrer Verdoppelung durch ſchraͤg aufgenagelte Leiſten.
bauernhaus Dorfſtraße Nr. 17. Eingeſchoſſig, die Tür an der Giebelſeite, Fachwerk mit Rohrdach, aber ſtark veraͤndert. [Ehemaliges Schulz und Kuͤſterhaus, Zeichnung vom Anfang des 19. Ih. im Staatlichen Hochbauamt.] 106