Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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121. Neuenhagen. Kirche. Fadenumſchrift der Glocke Kirche

456 Patronats frei. Kirchenbuͤcher(ſeit 1689) und Bauakten im Pfarrarchiv. Zwei kleine Bleiſtiftſkizzen von Süden

und Oſten von Quaſt, 19. 4. 1872, im Architekturarchiv der Techniſchen Hochſchule Berlin .

Schrifttum: Bergau 540. Brandenburgia 1899/1900, S. 210(Bericht über Umbau der Kirche). Dehio II 336. P. Tramp, Die Kirche zu Neuenhagen (Heimat vom 1. und 22. 2. 1936).

Lage: Inmitten des Dorfangers auf dem ehemaligen Friedhof.

120 Baugefüge: Saalfoͤrmiger mittelalterlicher Granitquaderbau mit nahezu quadratiſchem Weſtturm; über Schiff und Turm Satteldaͤcher. 1898 Erweiterungsbau nach Suͤden nebſt Sakriſteianbau und einſchneidenden Erneuerungen.

Außeres: Das Mauerwerk am Schiff regelmaͤßiger als am Turm, wo es mit Ziegelbrocken untermiſcht iſt. Auch der uͤber das Dach hinausragende Teil des Turmes in der gleichen Bauart, bis auf die Glockenſtube, deren Schalloͤffnungen mit Ziegeln im Format 23: 13:6 em gefaßt find; dieſe rundbogig und paarweiſe unter gedruͤckten Bögen zuſammengefaßt, im Oſten und Weſten je zwei, im Norden und Suͤden je eine ſolche Gruppe. Die einzige erhaltene mittelalterliche Tür im Weſten ſpitzbogig, das Granitgewaͤnde zweifach abgetreppt, der Bogen von einer Schicht liegender Steine begleitet. Eine Nordtuͤr am Schiff 1863 beſeitigt. Von alten Fenſtern nur drei ſchmale ſpitzbogige im Oſten erhalten, das mittlere etwas uͤberhoͤht. Spuren eines nördlichen Feldſteinanbaues als Mauerabbruͤche erhalten. Der mit Blenden gezierte Backſteingiebel im Oſten, die Backſteinmauerkronen ſowie ſaͤmtliche übrigen Öffnungen entſtammen wie der Suͤdausbau erſt der Wie: derherſtellung von 1898; zur gleichen Zeit wurde das Dach um 1,45 m gehoben. Inneres: Beim Umbau Ende des 19. Ih. neu geſtaltet. Ob die Pfeiler zwiſchen Schiff und Suͤdanbau im Kern die alte Mauer enthalten, iſt nicht feſtzuſtellen. Nach Bergau war der erhoͤhte Chorraum ehemals durch einen Triumphbogen abgeteilt. Dach: Neue Holztonne von 1898. Einbauten: Saͤmtlich erneuert. Nur Korb und Unterhang der ehemaligen Kanzel von 1723(Pfarrakten) find, mit neuer Faſſung verſehen, im Maͤrkiſchen Muſeum, Berlin , erhalten. Aus ſtattung: a. Kelch, Meſſing, 25 em hoch, mit rundem Fuß und ſchlankem, mehrſeitigem Knauf. Am Fuß Inſchrift:Johan Friderich Entrich./ Andreas Walter, Kirchenvorſteher zu Neienhagen. Ao. 1722. Carl Friderich Schoͤnholtz, Ambtman. Johann Adam Waldmann, Prediger. b. Oblatendoſe, Meſſing, oval, 9:8 em Dm. Auf dem Deckel in Palmettenkranz getriebenes Kreuz. Inſchrift mit der Jahreszahl 1722.

121,459 C. Glocke, 105 em Dm. Breiter Randſtreifen zwiſchen Doppellinien. Darin Fadenumſchrift in Spiegel: ſchrift mit ungeſchickten Unziallettern:mAve Maria gradia plena dominſu]s tlecum]. 13. Ih. d. Grabſtein, 180 em hoch, fuͤr den Pfarrer Tobias Weber(geſt. 1809 im 69ten Lebensjahr) und ſeine Frau D. W. Weberin geb. Schirrmeiſter(geſt. 1807). Geſtufter quadratiſcher Sockel mit runden erhabenen In­ſchriftfeldern; ſein Giebeldach mit akroterartigen Ecken, bekroͤnt von Flammenvaſe. Ehemaliges Pfarrhaus (Grundriß und Faſſadenzeichnung von Bauinſpektor Colberg 1799 im GStW.(Pr. Br. Rep. 2. J. Bau⸗Reg., Amt Landsberg , Pfarrgebaͤude, Nr. 19.]

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