Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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172 Oranienburg

482,483 Baugefuͤge: Die ehemals H-förmige Anlage aus der Zeit um 1700 iſt im Außeren bis auf den abgeriſſenen . ſuͤdoöͤſtlichen Flügel am Fluß ziemlich unverſehrt erhalten; im Innern find nur ſpaͤrliche Reſte des alten Bez 0 ſtandes zu ſehen. Die ſtadtſeitige Front des Haupttraktes beſteht aus einem fünfachfigen, viergeſchoſſigen . Corps de Logis und dreigeſchoſſigen Seitenteilen. Nur das erſte Obergeſchoß liegt überall in gleicher Ebene; ſonſt entſprechen ſich die Geſchoßhoͤhen der Seitenteile und der H-Fluͤgel. Dieſe Flügel haben Kopfbauten, die wie der Mittelbau Manſarddaͤcher tragen. Zeittafel zur Schloßgeſchichte(nach Boeck) 1579 Umbau des Jagdſchloſſes Kurfuͤrſt Joachims. 1651 Beginn des Neubaues unter Kurfuͤrſtin Luiſe. 1660 Veraͤnderung eines Pavillons beim Schloß. 1690 Bauinſchrift am Corps de Logis. 1694 Baubeginn der Nordfluͤgel. 16966 Vollendung der Küchen am Vorhof(ſuͤbliche Kopfbauten). 16906 Malereien im Haſenſaal. 1697 Nordoſtfluͤgel im Bau. 1699 Einrichtung einer Porzellangalerie. 1701 Großes Treppenhaus. 1702 Ausſtattung des Orangeſaales.. 1704 Einweihung der Kapelle(nordoͤſtlicher Kopfbau). 1709(?) Erbauung der Suͤdfluͤgel.| 1729 Aufbau von Attiken auf den ſuͤdlichen Kopfbauten.| 1755/58 Neueinrichtung von Schloßgemächern,| 1797 Beſeitigung der Gewölbe und Abtragung des Turmes auf dem nordweſtlichen Kopfbau. 1802 Demoͤblierung des Schloſſes. 1833 Brand des Corps de Logis. 1842 Brand der Oſtfluͤgel. 488 Außeres des ſtadtſeitigen Corps de Logis. Das Corps de Logis mit Sockel⸗, zwei Hauptgeſchoſſen und Attika⸗-Geſchoß. Die Tür in der Mitte der fünf Achſen; vor ihr ein nach drei Seiten rundbogig geoͤffneter Vorbau mit von glatten joniſchen Dreiviertelſaͤulen getragenem Triglyphengebaͤlk. Das Sockelgeſchoß ſonſt ganz ſchlicht, uͤber den Fenſtern geſtufte Schlußſteine, die drei Mittelachſen leicht vorgezogen. Korinthiſche Pilaſter mit breiten Ruͤcklagen faſſen die Hauptgeſchoſſe zuſammen; fie find für die Mittelachſe nur einhuͤftig ausgebildet, wodurch eine feine und zuruͤckhaltende Mittenbetonung bewirkt iſt. Das ſehr reich profilierte und verkroͤpfte Gebaͤlk trägt im dreiachſigen Attika­Geſchoß eine aͤhnliche, etwas einfachere Pilaſterordnung, außerdem Voluten uͤber den beiden Außenachſen. Saͤmtliche Fenſter rechteckig, das erſte Obergeſchoß wechſelnd mit Segment- und Dreiecksverdachungen, in der Mitte die zu der über dem Portalvorbau gelegenen Altane führende Tuͤr. Ihr Rahmen durch korinthiſche Halbſaͤulen und durch Sitzfiguren auf der Verdachung bereichert. Alle Fenſter der Obergeſchoſſe mit leichten El Ohrenrahmen. Das Corps de Logis iſt ſeitlich durch breite pilaſterartige Vorlagen gefeftigt, die in den beiden . Hauptgeſchoſſen ein vertieftes Mittelfeld haben. | Im Hauptgebaͤlk in plaſtiſch aufgelegten Majuskeln von verſchiedener Größe die baugeſchichtlich wichtige . Inſchrift: A LVDOVICA PRINCIP. AVRIAC. MATRE OPTIMA EXTRVCT. EF NOM. | GENTIS INSIGNIT. AEDES FRIDERICVS TERTIVS ELECTOR IN MEMORIAIM] PA­

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RENTIS PIETIS. AMPLIAVIT ORNAVITL ET AVXIT. MDCXCM. Das Altangitter im Stil yo5 der Zeit um 1800 Die zwei Flügel der barocken Holztuͤr des Hauptportales mit reich geſchnitzten Füllungen aus Palm⸗ und Lorbeerzweigen, ebenſo die Anſchlagleiſte; das Oberlicht faͤcherartig aufgeteilt.

. 484-= 486 Eine niedrige, die Attika bekroͤnende Bruͤſtung trägt vier verhältnismäßig kleine weibliche Figuren aus ſaͤch⸗ 3 . ſiſchem Sandſtein, zwiſchen 165 und 180 em hoch. Sie find beim Umbau 1938/39 durch Kopien aus der Werk⸗ 4 ſtatt Hoſaͤus, Berlin, erſetzt worden. Die größte, faſt unbekleidet, ein entgleitendes Gewand an ſich raffend,. gehört anſcheinend nicht zu den unter ſich aͤhnlichen drei übrigen, Von dieſen hat eine Roſenbluͤten.

zu Fuͤßen,(Flora?); Die Zweite rafft mit der Rechten ein ſchweres Gewand auf und hat zu Fuͤßen ein Fuͤllhorn mit Früchten; die letzte, mit ſchwerem antikiſch gerafften Faltengewand, den Winter vorſtellend. 4 ]

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