Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
Entstehung
Seite
222
Einzelbild herunterladen

222 Stolpe

Kirche

Patron: Die Gutsherrſchaft zu Schoͤnfließ. Kirchenbuͤcher(feit 1761) und Rechnungen(ſeit 1663) im Pfarr­

archiv, ebendort der Bauvertrag fuͤr den Turm.

Schrifttum: Dehio II 462.

Lage: Auf dem alten Friedhof neben dem Dorfanger an der Abzweigung nach

Hohen Neuendorf .

16 Baugefuͤge: Rechteckiger mittelalterlicher Granitquaderbau mit 1822 ange:

fuͤgtem ſtattlichen Weſtturm und Herrſchaftslaube von 1696 im Norden. Auf

dem Satteldach des Schiffes Windfahne mit der Jahreszahl 1718.. 2 Kirche,

Außeres: Der gruͤndliche um- und Erweiterungsbau von 1822 hat das Bild Kreuzſignum von

des urſpruͤnglichen Baues ſtark beeintraͤchtigt. Von den gotiſchen Sffnungen der Patene(a)

find noch vermauert bzw. teilweiſe verändert zu erkennen: die Spitz bogenpforte in

der ehemaligen Weſtwand(nur ihre Spitze durch den breiten Flachbogen der davor geſetzten Turmhalle ab­

geſchnitten; das ſchoͤn geformte Ziegelgewaͤnde aus Kehle und Wulſt blieb bewahrt); eine Pforte in der Suͤd­

wand, die außen ſpitz- und innen korbbogig in Erſcheinung tritt; die Dreifenſtergruppe der Oſtwand, deren

Mittelfenſter allein unvergroöͤßert erhalten iſt; ein Fenſter der Suͤdwand und ein gleiches in der Nordwand,

beide ſpitzbogig mit einmal abgetreppten Gewaͤnden und mit ſchmiedeeiſernen Staͤben vergittert(dieſe

Stäbe jedoch kaum urſpruͤnglich). Die Nordpforte ſtark uͤberformt; vielleicht auch fie urſpruͤnglich. Alle

übrigen Offnungen korbbogig, wohl von 1822. Im hoͤlzernen Giebelfeld des Herrſchaftsvorbaues gemalte,

faſt völlig verblaßte Palmkartuſche und Jahreszahl 1696.

163 Der Turm beſonders innerhalb von Glockengeſchoß und Haube

kraͤftig und ſchoͤn gegliedert. Das Hauptgeſchoß auf allen vier Seiten mit je vier Pilaſtern, deren jeweils aͤußere zugleich die Ecken bilden. Das Hauptgeſims, unter dem ein einfacher neu­

5

163. Stolpe. Kirche. Turmanſicht und Grundriß