Stolzenhagen 225
das jetzt ganz den Lehniner Mönchen gehörte, 42 Hufen(21 beſetzt, die anderen durch Brand wuͤſt), 3 Koſſaͤten. Krug erwähnt, 1458 Richter, Schöffen und Bauerſchaft, 1470 Schoͤffenbuch, 1475 Landſchoͤffen, 1480 Lehnſchulze bezeugt. 1542 zum Amt Muͤhlenbeck(nur die Dienſte und einige Abgaben zum Amt Liebenwalde ). 1624: 19 Huͤfner, 1 Koſſaͤt, ı Hirte, 1 Schmied, ı Paar Hausleute, Hirtenknecht; 1805: Lehnſchulze(Namenreihe ſeit 1598 überliefert), 18 Ganzbauern, 1 Ganzkoſſaͤt, 10 Einlieger, m Fiſcher, Rademacher, Schmiede, Krug(29 Hufen).— Tochterkirche von Kloſterfelde .
Schrifttum: Riedel A X 200, 202 f., 208, 217, 298 f., 326 f., 333, 338.— Krabbo 680 u. 694.— Landbuch 286. — Büfching 275.— Bratring II 217.— Berghaus I 463, 562/564.— Fidicin 1B 113.— Riehl⸗Scheu 323.— Germania Sacra I 1, 292.— Schulze 37.— Kittel XIX, 18, 28.
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kirche Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1670) und Pfarrakten in Kloſterfelde. — Bauzeichnungen vom Jahre 1871 und Bauakten(ſeit 1889) im Staatlichen Hochbauamt.
Schrifttum: Ledeburſche Umfrage 1842, mit einfacher Suͤdanſicht der alten Kirche. Friedel, Über die alten Glocken zu St.(Brandenburgia 1896, S. 281).
Lage: In der Dorfmitte auf dem Anger, vom Friedhof umgeben.
Baugefuͤge: Unverputzter Backſteinbau vom Jahre 1890 auf etwa drei Meter hohem Feldſteinſockel, der 16 bis auf den Turm aus Reſten des Mauerwerks der Vorgaͤngerin zu beſtehen ſcheint. Nach Plaͤnen von 1871 war dieſe ein Feldſteinbau mit Weſtturm(Windfahne 1683) in der Flucht der Seitenmauern, mit halbrundem Chorſchluß, einer Suͤdvorhalle aus Fachwerk und der noch heute beſtehenden gewoͤlbten Sakriſtei. Das durch die Zeichnungen uͤberlieferte Dach hatte Kehlund Hahnenbalken und war anſcheinend binderlos. Sa kriſte i: Niedriger nordoͤſtlicher Anbau mit Sattel⸗ 637, 638 dach und mit einem durch geſtaffelte Blendniſchen verzierten Giebel . Deſſen Schraͤgen mit je zwei Aufſaͤtzen verſehen, ein weiterer in der Mitte mit einer Rundblende darunter. Die Niſchen mit Vorhangboͤgen. Alles mit neuem Verputz. Im Innern Sterngewoͤlbe aus Birnſtabrippen vor beiderſeits gekehlten Ruͤcklagen. In der Mitte ein zugeſpitzter haͤngender Schlußſtein. In den Ecken liegen die Rippen(je drei) auf einer Platte auf; ein roh geſchnittener, 25: 27 em meſſender Konſolſtein in der Vorhalle des Maͤrkiſchen Muſeums in Berlin (Inv. Nr. X 619) ſtammt von hier. Vermutlich ſind die Platten erſt bei der Reſtaurierung an Stelle von verſchleppten Kopfkonſolen getreten. Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 20 cm 636 hoch, mit Sechspaßfuß, am ſechsteiligen Knauf Maßwerkgravierungen und Blattfaſſungen mit roten Steinchen, am Schaft darunter und daruͤber jheſus“ und „maria“. 15.16. Ih.— Dazugehoͤrige Patene 15 em Dm., das Kreuzſignakel mit gefiederten Blattenden. b. Kelch, Zinn, 31 em hoch, mit großer ſchraͤg ausladender Kuppe, darauf eingegraben:„Stolzenhagen 1747“. (Kein Stempel.)
c. Schraubflaſche, Zinn , 28 em hoch, ſechsſeitig, darauf: „St H. F W. CP. An no] 1792.
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166. Vogelsdorf. Kirche. Grundriß und Laͤngsſchnitt