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Wenſickendort 229
knecht; 1652: 12 Bauern, m Koſſat ; 1805: Lehnſchulze, 18 Ganzbauern, 6 Ganzkoſſaͤten, 4 Buͤdner, 13 Einlieger, Schmiede, Windmuͤhle, Krug.
1450 hatte der Pfarrer 4 Hufen. 1459 zur Propſtei Bernau gehörig. Noch 1722 hatte W. einen eigenen Pfarrer. Spaͤter Tochterkirche von Zehlendorf.
Schrifttum: Riedel A IV 56; VIII 418; X 347; XII 212, 214; XIII 339, 376, 4rd, 441; C I 54.— Landbuch 280.— Buͤſching 304.— Bratring II 220.— Berghaus 1455.— Fidicin I B 124.— Riehl⸗Scheu 323 f. UB. Arnim 574.— Schulze 47.— Kittel XIX, 19, as.— Moderhack, Dorfſiegel, 188.— Curt Schultze, Die vier aͤlteſten Erbhöfe im Kreiſe Niederbarnim (Kreis kalender 1937 S. 33 ff).
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Dor fanlage
Der Anger mit mehreren Reihen von Bäumen, meiſt noch eingeſchoſſig bebaut, darunter einige Dielen: haͤuſer. Schon Bekmanns Nachlaß betont das gerade durch das Dorf verlaufende Steinpflaſter,„dergleichen man in anderen Doͤrfern nicht leichtig findet“.
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Kirche
Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1641). Beim Buͤrgermeiſter Photo mit dem Zuſtand vor dem Jahre 1908.— Im Staatlichen Hochbauamt ältere Bauzeichnungen aus der Zeit um 1860 und Bauakten ſeit 1827. Schrifttum: Bekmanns Nachlaß. GSt 2. Rep. 92 VC(Bernau).— Dehio II 505.
Lage: Auf dem Anger, vom Friedhof umgeben.
Baugefuͤge: Unverputzter rechteckiger Feldſteinbau des 13.14. Ih. mit Satteldach, 1837 und 1861 verändert. Urſpruͤnglich Weſtturm aus Feldſtein . Der wohl nach der(jeßt auf dem Oſtende des Kirchenfirſtes befindlichen) Wetterfahne aus dem Jahre 1772 ſtammende verbretterte Turmaufſatz mit Zeltdach wurde im Jahre 1908/09 durch einen Neubau aus Ziegeln erſetzt; damals auch gründliche Erneuerung des Innenbaues.
Außeres: Unregelmaͤßiges Mauerwerk, eine vermauerte ſpitzbogige Tür in der Suͤdwand mit mittelalterlichen Backſteingewaͤnden, zweimal abgetreppt und ſtichbogig; die Weſttuͤr mit Gewaͤnden des 19. Ih, alle uͤbrigen Offnungen verputzt, wohl keine mehr mittelalterlich. Nach den alten Bauzeichnungen vor der Suͤdtuͤr einſt ein Fachwerkvorbau. Der Oſtteil iſt bei den letzten Erneuerungen geglaͤttet worden, die drei unteren Fenſter ſcheinen dabei verändert zu fein, das eingetiefte Band in Traufhoͤhe und die gegenüber dem Unterteil nach Norden verſchobene Gruppe von vier geſtaffelten Blenden ſind jedoch einſchließlich der Dachſchraͤge noch urſpruͤnglich. Die beiden mittleren Blenden mit vollen, die beiden ſeitlichen mit halben Spitzboͤgen(die Bauzeichnung um 1860 zeigt nur eine Mittelblende zwiſchen den beiden ſeitlichen). Die Feldſteinmauern des Turmes reichen bis uͤber die Traufhoͤhe.
Inneres: Mit flacher Balkendecke, 1861 durch Abbruch der inneren Turmoſtwand erweitert. Nur ihr Giebel blieb beſtehen und ruht auf einem Spitzbogen.
Dach: Binderloſes Kehlbalkendach mit doppelten ſenkrechten Haͤngehoͤlzern und Hahnenbalken. Anſcheinend 652 urſpruͤnglich, mit Mauerlatten. Eichenholz. Schwengel mit Gegengewicht auf einem Kehlbalken aufgebockt, vermutlich für den Taufdeckel.
Einbauten: Kanzelaltar, uneinheitlicher hoͤlzerner Aufbau mit Gebaͤlk auf gedrehten und berankten 651 Saͤulen, darauf eine Spruchkartuſche, Strahlenſonne und ſeitlich zwei Engelchen mit Kelch und Patene. Die Wangen aus uͤppigem Akanthusblattwerk. In der Mitte der fuͤnfſeitige Kanzelkorb, an ſeinen Kanten auf Kopfkonſolen gewundene Saͤulen, in den Feldern dreiviertelrunde Figuͤrchen, Chriſtus und die vier Evangeliſten, die beiden ſeitlichen ſtark verdeckt durch die großen Saͤulen, daher die Kanzel vielleicht urſpruͤnglich ohne Verbindung mit dem Altar geplant. Sie hat wie ihre Treppenverſchalung und Tuͤr Knorpelwerkſchmuck, die Altarwand hat dagegen Schmuck aus diſteligem Akanthus und Fruͤchtewerk. Auch die durch hoͤlzerne Wände mit geſaͤgten Vergitterungen gebildete Sakriſtei iſt in den Altaraufbau einbezogen und die Kanzeltreppe führt in fie hinein; ihre Wände find verziert mit Knorpelwerk und Knaͤufen. An dem Verbindungs ſtuͤck mit dem Altar eine Kartuſche mit eingetiefter Majuskelinſchrift:„aedificat paſtor fridericus lange k. v. hans wegener jochim ſchultze. kruͤger. m. peter krantz fecit anno 1691 den 16 decembris“.
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