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Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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Zerpenfchleufe

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178. Zerpenſchleuſe. Pfarrhaus. Anſicht und Grundriß

ZERPENSCHLEUSE

22 Im nordoͤſtlich von Oranienhurg.,

Urſpruͤnglich Schleuſenwaͤrterhaus an der Hammerdammer, ſpaͤter ſogenannten Zerpenſchleuſe(beim Bau des aͤlteſten Finowkanals, 1605 1620, errichtet). 1660 Anlage einer Pottaſchebrennerei, ſpaͤter einer Schneide muͤhle, 1680 einer Glashuͤtte , die 1727 in ein Vorwerk(zum Amt Liebenwalde , ſeit 1765 Erbpachtgut) umgewandelt wurde (Alt Zerpenſchleuſe). 1765 Anlage der Kolonie Zerpenſchleuſe⸗Berg, 1774 der Kolonie Zerpenſchleuſe⸗ Kienitz. 1805 Kolonie und Erbzinsgut(Beſitzer Oberamtmann Zietelmann) Alt⸗s.(276 Einwohner): 29 Buͤdner, 18 Einlieger, so Schiffer, verſchiedene Handwerker, Krug, Schleuſe(Erbzinsgut: 24 Hufen); Neu⸗3.: 11 Buͤdner, 20 Einlieger, 1Rademacher, Schmiede(184 Einwohner); 3. Berg: 29 Buͤdner, 7 Einlieger, 23 Schiffer, Krug(171 Einwohner); Z.⸗Kienitz: 21 Buͤdner, 20 Einlieger, 43 Schiffer, Windmühle, Krug(221 Einwohner). Im 19. Ih. weiterer Auf­ſchwung durch die Schiffahrt. Kirchlich gehört 3. zur Superintendentur Bernau.

Schrifttum: Buͤſching za4. Bratring II 221. Berghaus III Regiſter S. LXXI. Riehl⸗Scheu 324. K. Sommer, Alt Zerpenſchleuſe(Eberswalder Heimatblaͤtter 1908, S. 126 f). Robert Schmidt, Branden­burgiſche Glaͤſer. Berlin 1914, S. 111. Franz Herrmann, Zerpenſchleuſe, Archiv der Familien Herrmann, Fieck und Muͤnch. Halle 1925, Nr. 6. Franz Herrmann, Zur aͤlteren Geſchichte des Dorfes Zerpenſchleuſe(Heimat und Welt Nr. 73, Niederbarnimer Kreisblatt vom 13. Sept. 193. O. Liebchen, Die Anfaͤnge von 3.(Kreis­kalender 1932 S. 86 ff). Schulze 35,

Por fanlage

Lageplan 1805 von Schelle. GStW.(Karten der Potsd. Reg. Kreis N. B. Nr. 197/198). 657 3. beſteht aus den Orten Alt Zerpenſchleuſe(noch heute mitunterGlashütte genannt) und den Kolonien Berg (genannt nach dem damaligen Domaͤnenpaͤchter, 1765 angelegt) und Kienitz(genannt nach dem Kriegs:

rat, 1774 angelegt).

Suͤdlich am Finowkanal, gegenuͤber dem jetzigen Gut(der ehemaligen Glashuͤtte ) liegt der aͤlteſte Teil des Ortes, an den ſich zu ſeiten der Straße Berlin⸗Prenzlau die Kolonien Kienitz im Süden und Berg im Norden anſchließen.