Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 4 (1939) Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim / bearb. von Heinrich Jerchel ...
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238 Zerpenſchleuſe|

179. Zinndorf. Kirche. Grundriß und Oſtanſicht vor der Wiederherſtellung von 1908/09

kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher ſeit 1710.;

Bauakten(ſeit 1845 im Staatlichen Hochbauamt mit Lageplan der alten und neuen Kirche zueinander.

Baugefuͤge: Unverputzter Bau aus Ziegelfachwerk von 1844/45, etwa 20 Meter oͤſtlich der nicht mehr

erhaltenen, 1846 meiſtbietend verſteigerten Vorgaͤngerin gelegen. Letztere war nach Ledebur eine Fachwerk­

kirche in ſchlichter Rechteckform, 96 Fuß lang, 5o Fuß breit. Der Turm von 87, das Schiff von 26 Fuß Hoͤhe.

Ausſtattung: a. Zwei Zinnkelche, 23 em hoch, mit rundem Fuß, dazu eine Patene, 15 em Dm.(Stempel:

Engel mit der Jahreszahl 1793 und dem Namen Lentz.)

b. Zinnkelch, 25 em hoch, mit rundem Fuß, darauf die Buchſtaben J. M. S.

| c. Oblatenſchachtel, Meſſing, innen verzinnt, 7 cm hoch, von rechteckiger Grundform. Auf dem Deckel

JF. B. 1795 und Krone eingegraben.(Stempel: Adler mit den Buchſtaben HMW?].)

d. Schraubflaſche, Meſſing, 24 em hoch, rund, eingegraben:C. J. Schaller 1818.

658 e. Altarleuchter, Meſſing, 33 em hoch, dreiarmig, auf dem rechteckigen Fuß eingegraben:J. F. K. 1783. f. Zwei Altarleuchter, Meſſing, 35 em hoch, mit rundem Fuß, auf dem Knauf des Dockenſchaftes:Anno Domini 1765. Joachim Bernicke Zimmermeiſter und ſeine Ehefrau Eva Biermans haben diſe Geradongs zur Ehre Gottes dieſer Kirchen machen laſſen!.

A[Die in Eichhorſt befindliche Glocke ſtammt angeblich aus Zerpenſchleuſe(vgl. S. 112 zwei hieſige Glocken,

HM 1845 von C. Rubon gegoſſen, find nach Wolff im Weltkrieg eingeſchmolzen.

Pfarrhaus. Alte Bauzeichnungen(1846 im Staatlichen Hochbauamt.#

178 Einſt zur Waſſerbauverwaltung gehörig, am Kanal im Ortsteil Berg gelegen. Huͤbſcher eingeſchoſſiger Putzbau 7 des 18. Ih. mit Kruͤppelwalmdach, 7 mal 3 Achſen, die Türen in der Mitte der Langſeiten; hohes Keller⸗. geſchoß, ſo daß zu den Tuͤren Treppen von der Straßen⸗ und Hofſeite hinauffuͤhren. Gliederung durch Putz­ſtreifen und Putzquaderung an den Seiten, auch an denen der leicht vorgezogenen Tuͤrachſe. Fenſter rechteckig

177 mit alter Sproſſenteilung, Tuͤren rundbogig mit Oberlicht und Tuͤrfluͤgeln aus der Bauzeit. Dieſe ver: doppelt mit aufgenagelten rahmenden und fuͤllenden Leiſten und verzierten Beſchlaͤgen. Auch im Innern

177 die ein fachen alten Tuͤren erhalten, ferner die breite Treppe mit durchbrochenen Brettdocken.

ö Schiffergilde 4 ö| Fahnen aus der Gruͤndungszeit(von 1805 an) meiſt mit dem preußiſchen Adler und Waſſerſymbolen. Ein 4 ‚660, 661 Kahnmodell mit der Aufſchrift:Colonie Kienitz 1856 bei Kantor Sommer in Klandorf. Weitere ſolche J Kaͤhne in einigen Gaſtwirtſchaften von 3. Sie werden bei den jährlichen Schifferfeſten mit Bändern ver­. ſehen und haͤngen dann auf der Straße an aufgeſtellten Maſten und im Tanzſaal. Ein beſonders huͤbſcher, mit Schifferfiguͤrchen bemannter Kahn(etwa 120 em lang) aus der Gruͤndungszeit der Gilde beim Gaſt­wirt Gladow.