Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
218
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218 Schwedt(Ehem. franz.-reform, Kirche).

Schaft ſechseckig mit flachem Knauf und runden Zapfen, die an den Stirnſeiten mit Koͤpfen verziert ſind, dazwiſchen Weinblaͤtter; Form der Kuppa ſehr ſtraff.

Zwei Epitaphien aus Stein an der Nord⸗ und Suͤdwand(Taf. 13 u. 14), reiche Re­naiſſancewerke(datiert 1580) von hohem, intereſſantem Aufbau, darſtellend uͤber einem von Ka­ryatiden getragenen Sarkophag die knienden Figuren des Grafen Martin v. Hohenſtein( 1608) und feiner Gemahlin. Die obere Bekroͤnung bilden ihre Wappen; das des Grafen zeigt außer ſeinem perſoͤnlichen Wappen Schachbrett) das Kreuz der Johanniter, deren Hochmeiſter er war.

Grabſtein des Knaben Joachim v. d. Hagen(51606) mit der Reliefdarſtellung

Gegenuͤber an der Suͤdſeite des Bogens der Grabſtein des Oberhauptmanns der Feſte CEuͤſtrin Hans v. Buch(51618) mit der Reliefdarſtellung des Verſtorbenen in voller Ruͤſtung; um 1890 polychromiert.

Grabſtein des ſchwediſchen Rittmeiſters Erich Perſon v. Moͤrſern(F1662) und feiner Familie, hinter dem Altar an der Oſtwand.

Kleines Holzepitaph mit durchbrochenen ge­ſchnitzten Schnoͤrkeln und einem mittleren Oval mit Wappen(nicht mehr erkennbar).

Die ehemalige franzöſiſch⸗ reformierte Kirche am Weſtende der noͤrdlichen Allee der Schloßfreiheit bildet im Grundriß ein Oval von 10, 80m Breite und 15,5m Länge i. L., deſſen große Achſe parallel zur Allee ge­Abb. 130. Schwedt. Stadtkirche. richtet iſt. Die Kirche iſt nicht oriem iert, vielmehr ſteht

Gotiſcher Kelch. der Altar im Weſten. Der Haupteingang iſt im Suͤden an der Allee; ein Nebeneingang im Oſten führt mittels einer kleinen Wendeltreppe zur Herrſchaftsempore. Im Norden befindet ſich eine kurze Orgel­empore. Die Emporen ruhen auf ſchlanken Holzſaͤulen mit toskaniſchen Kapitellen. Sie durchkreuzen ſtellenweiſe die acht hohen Rundbogenfenſter. Die innere Wandflaͤche iſt im übrigen ungegliedert und trägt mittels eines Geſimſes die gerade Holzdecke, die ſtückiert und mit dekorativer Malerei geſchmuͤckt iſt. Das Äußere(Abb. 13) iſt mit Putzquadern und flachen Liſenen gegliedert. Das Schindeldach hat Kuppelform und iſt am Fuße mit vier einfachen Luken, oben mit einer ſchlanken achtſeitigen Laterne beſetzt, die ebenfalls kuppelfoͤrmig geſchloſſen iſt. Nach einer Inſchrift auf einer Tafel uͤber der Oſttüuͤr wurde die Kirche 1777 von Markgraf Friedrich Heinrich für die franzoͤſiſche refor­mierte Gemeinde errichtet. Sein Marmorgrabmal, von Calame aus Potsdam, in ein­facher Sarkophagform, befindet ſich im Innern ſuͤdlich vom Altar. Das Gebäude erfuhr 1925 eine durchgreifende Wiederherſtellung und dient jetzt als Ehrenhalle für die im Weltkriege gefallenen Schwedter(vgl. Anm. 3 auf Seite 210). Glocke, 67 em Durchmeſſer, 1777 von Johann CEhriſtian Meyer gegoſſen.

Kleiner Kelch, etwa 17 em hoch(Abb. 130), der Fuß ſechsteilig, mit Signakulum,

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