Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
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258 Flemsdorf.

angelegten Treppe fuͤhrt, und das in Granit ausgefuͤhrte Kreuzgewoͤlbe uͤber dem Erd­geſchoß. Die Weſtſeite hat noch heute ein doppelt abgeſtuftes Spitzbogenportal. Das zum Quadrat eingezogene Obergeſchoß ruht auf zwei kraͤftigen Tragebogen des 18. Jahr­hunderts und enthaͤlt von Oſten nach Weſten ſtreifende rundbogige Tonnengewoͤlbe mit Stichkappen im Norden und Süden, Der aus ſpaͤterer Zeit ſtammende verputzte quadratiſche Aufbau hat Liſenen an den Ecken und ſchließt in ſtumpfem Pyramidendach; in der Wetter­fahne die Jahreszahl 1884. Auf der Nord­oſtſeite des Schiffes außen die Spuren eines ehemaligen Sakriſteianbaues, deſſen Dach die Schiffsfenſter an dieſer Stelle verdraͤngte.

Der ſehr reich und zu betraͤchtlicher Höhe aufgebaute Kanzelaltar, 1736 er­richtet, 1747 gemalt von J. M. P.(Jakob Men? Piktor), zeichnet ſich durch die eigen­artige Dekoration der Kufe und die uͤber dem kuppelfoͤrmigen Schalldeckel inmitten des hohen oberen Aufſatzes angebrachte Figur des gen Himmel fahrenden Chriſtus aus. Die beiderſeits auf flott geſchnitzten Akanthusranken ſtehenden Figuren ſtellen das Geſetz und das Evangelium dar.

Das Patronatsgeſtühl der Suͤd­ſeite hat etwas ausgeſchweifte Wangen; das der Nordſeite iſt mit Gitterwerk geſchloſſen. Die gemalten Wappen an den Bruͤſtungen ſtammen aus neueſter Zeit.

Abb. 163. Flemsdorf. Kronleuchter in der Kirche. Tau fengel vor wenigen Jahren wiederhergeſtellt und polychromiert, in Koͤrper­form und Gewandung leichter als gewöhnlich gehalten und frei von jedem Schwuſſt.

Eine holzgeſchnitzte Pietas auf der Suͤdſeite, grau geſtrichen, iſt eine hand­werkliche Arbeit vermutlich des 14. Jahrhunderts.

Schmiedeeiſerner Kronleuchter fuͤr vier Kerzen von kindlichem Entwurf, der Schaft mit Faͤhnchen beſteckt und bekroͤnt von einem Figuͤrchen, das in jeder Hand ein Hufe eiſen haͤlt(Abb. 163).

Aus neueſter Zeit iſt auch der Orgelproſpekt, waͤhrend die Orgelempore ſelbſt und ihre Bruͤſtung noch dem Jahre 1691 angehoͤren.