Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
259
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Gatow Heinersdorf.

Gatow. Gatow, 6.5 km nordnordöſtlich von Schwedt . Gem. 343 Einw., 861,7 ha.

Gotow', ein ſlawiſches Fiſcherdorf ohne Hufen in der Nähe der Oder, wird zuerſt 1347 in dem Fiddichower Grenzrezeß(Riedel A XIII 326) erwähnt. Gleich Blumenhagen und anderen pommerſchen Dörfern gehörte es zu Vierraden und kam mit dieſem an Brandenburg . 1467 belehnt Kurfürſt Albrecht die v. Buch mit Stolpe , Woddow und anderen Beſitzungen, unter denen auch die Hälfte vonGataw mit aller togehoringe aufgeführt wird(ebenda 396). Später und bis in die Neuzeit gehörte es zum Amte Schwedt . Nach dem Schoßkataſter von 1624 waren im Dorf 16 Koſſäten angeſeſſen, 1687/88 waren 2 Stellen wüſt; 1805 wohnten dort 16 Fiſcher und 6 Einlieger. Die Zahl der Einwohner ſtieg von 134(1774) über 187(1816) auf 254(1858) und iſt ſeitdem noch weiter geſtiegen.

Der Ort beſitzt keine Kirche und iſt nach Vierraden eingepfarrt.

Heinersdorf.

Heinersdorf, 6,5 km nordweſtlich von Schwedt . Gem. 445 Einw., 795,6 ha; Gut 109 Einw., 528,9 ha; Forſt 77 Einw., 736,2 ha.

Heinersdorf, typiſches deutſches Angerdorf der askaniſchen Koloniſationszeit aus dem. Anfang des 13. Jahrh., dürfte feinen Namen von einem Lokator Heinrich haben. Bei der Abtretung einiger Teile der Uckermark durch Ludwig den Römer kam auch das DorfHenrichstorph 1354/55 an Pommern . Dieſe Abtretung wird im Jahre 1370 von Kaiſer Karl IV. beſtätigt und demzufolge erſcheint das Dorf nicht im Landbuch, da es in pommerſchem Beſitz iſt. Mit den Podhmmernherzögen zog auch der pommerſche Adel in das Land ein. Im Jahre 1428 werden die vier Hufen, welche die v. Ramin als Lehen des Pommernherzogs inHinrickestorp innehaben, als Zubehör zu Schwedt mit dieſem an Rule v. Lindſtedt verpfändet. Die Kämpfe um Schwedt zwiſchen Pommern und Brandenburg nahmen ihren Fortgang. Im Jahre 1446 ſchließen die Markgrafen mit dem Herzog Barnim einen Friedenim felde vor dem dorpe Hinrickſtorpp, nicht verne von deme ſlote den Vier Raden gelegen. 1472 wurde Heinersdorf endgültig brandenburgiſch und 1486 belehnte der neue Landesherr Kurfürſt Johann die Brüder Grambow mit einem Hof und fünf Hufen im Dorfe und einigen Hebungen in der vierradiſchen Heide. Ihre Nachkommen verkaufen den Beſitz aber im Jahre 1513 an Wolfgang Grafen v. Hohen­ſtein, Herrn von Vierraden . Später wechſeln die Beſitzer häufig; Jakob v. Retzdorf, die v. Falckenberg und v. Arnim werden dort erwähnt, daneben auch immer noch die v. Gram bow. Im Jahre 1536 find zwei Ritterſitze vorhanden, die 1608 beide in der Hand der Brüder v. Stegelitz ſind, welche ihren Beſitz 1624 an das Amt Schwedt abtreten. 1527 werden 60 Hufen genannt, die aber(vgl. Zützen S. 263.) 1624 nur 30 kontribuablen Hufen entſprechen. Das Dorf kam gut durch den Großen Krieg; von den 10 Bauern- und