Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
261
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Heinersdorf Hohenfelde. 261

wegen feiner Überwoͤlbung mit einem rundbogigen gratigen Kreuzgewölbe, das in ſchwerer Schichtung aus Granitſteinen hergeſtellt iſt. Der Triumphbogen zwiſchen Chor und Schiff iſt verhaͤltnismaͤßig klein, anſcheinend wegen des Gewoͤlbes. Beide Portale im Schiff, ſchmal, ohne Gewaͤndeabſtufungen, jetzt vermauert bis auf die im Flachdreieck geſchloſſenen inneren Niſchen; das ſuͤdliche mit deutlichem Spitzbogen. Decke im Schiff gerade und glatt geputzt.

Der Turm ſtand wie uͤblich mit dem Schiff durch eine Spitzbogenoͤffnung in Ver bindung. Das Weſtportal ohne Gewaͤndeabſtufung ſchließt in ſcharfgezeichnetem Rund bogen. Die Schalloͤffnungen aus ſpaͤterer Zeit find in Backſtein hergeſtellt. Auf den vier Turmecken ſtehen kleine pfeilerartige, ſpitz abgedeckte Achtecktuͤrmchen, zwiſchen denen ſich ein ſpitzer Steinhelm von ungenuͤgender Hoͤhenwirkung erhebt. In der Wetterfahne das Jahr der Wiederherſtellung 1741(Beckmann, Nachl..

Altaraufbau von reichen zierlichen Barockformen, gegen Mitte des 18. Jahrh., vielleicht von einem der damals in Schwedt arbeitenden Stukkateure. Beſonders beachtens­wert die Ausbildung der mittleren Offnung, vor der ein Kruzifixus auf einer Vaſenform angebracht iſt. Als ſeitliche Figuren das Geſetz und das Evangelium, an denen die ſtarke Bewegung, namentlich in den Gewaͤndern auffaͤllt. Der diſtelartige Akanthus in den ornamentalen Teilen iſt flott behandelt. Farbengebung in Weiß und Gold(Abb. 164.

Kanzel, freiſtehend auf einer korinthiſchen Saͤule mit gewundenem Schaft an der Nordſeite des Triumphbogens. Die Ecken mit kleinen korinthiſchen S Da

Säulen beſetzt. Das Ornament an ihren Konſolen und den Umrahmungen der Fuͤllungen deutet durch ſeinen Knorpelſtil auf die Zeit gegen 1650.

Dem Meiſter des Altars iſt wohl auch die Ausſchmückung der ſeichten mittleren Ver­kroͤpfung der Emporen an der Weſt- und Suͤdſeite mit Voluten und Fruchtgehaͤngen zuzuſchreiben, von denen die letztgenannten auch die einzelnen Füllungen voneinander trennen.

Silberner, ganz vergoldeter Kelch, erſte Haͤlfte des 17. Jahrhunderts, mit ſechs­teiligem Fuß und Knauf, an deſſen Ecken kleine Engelsko. ſitzen.

Große Tau fſchüſſel aus Meſſing mit dem Sündenfall im Grunde; als Umſchrift in mehrfacher Wiederholung das Wort:Glück).

Hohenfelde .

Hohenfelde , 8.5 km nördlich von Schwedt . Gem. 37 Einw., 57, Sha; Gut 135 Einw., 358,4 ha.

Das auf den Höhen über dem Welſetal gelegene Dorf, dem Namen nach eine deutſche Gründung der Ko loniſationszeit, iſt früh wüſt geworden. Es gehörte einſtmals zu Pommern , aber kam als Zubehör zum Schloſſe Vierraden mit dieſem zu Brandenburg und wurde vom Amt Vierraden genutzt. Um 1600 entſtand auf der Feldmark eine Schäferei, neben der ſich ein V Vorwerk zu dem ſpäteren Gut entwickelte; nach dem Land­

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