dorf. Der Pfarrer hatte 1592 einen Scheffel Meßkorn von jeder Hufe, 2 Pfarrhufen, die damals ein Bauer bewirtſchaftete, den Vierzeitenpfennig, Eier, Bratwürſte, die er mit dem Küſter teilte; dieſer bekam an Stelle, des Prenden und vor den Seyer zu ſtellen“ einen Scheffel Roggen.
Die Kirche, ein techniſch ausgezeichneter Feldſteinbau mit teil weiſer Verwendung von Back— ſteinen, iſt einer der ſtattlichſten Bauten der Uckermark und zeichnet ſich vor den meiſten Dorfkirchen dieſes Gebietes durch die monu— mentale Konſtruktion des Turmes aus. Die Anlage beſteht aus einem Schiff von drei Achſen Laͤnge, einem mittels breiter Spitzbogenoͤffnung angeſchloſſenen eingezogenen Chor und einem maͤchtigen Weſtbau von oblonger Grundform, der die volle Breite des Schiffes hat. Die neueſte Zeit hat dem alten wuͤrdigen Bau noch an der Suͤdſeite des Chores vor der Prieſtert üͤr eine leicht und nüchtern gebaute Vorhalle hinzugefügt.
Das Schiff hatte im Norden und Suͤden Spitzbogentuͤren, die jetzt vermauert ſind, waͤhrend die erwaͤhnte, ebenfalls ſpitzbogige Prieſtertuͤr noch in Gebrauch iſt. Die inneren Tuͤrniſchen find im Abb. 177. Brieſt. Kirche von Nordweſten. flachen Dreieck geſchloſſen. Spitzbogig waren auch ſaͤmtliche Fenſter, von denen drei an jeder Langſeite des Schiffes und zwei zu beiden Seiten des Chores liegen. Außerdem öffnet ſich der Oſtgiebel in einer Gruppe von drei Fenſtern, deren mittleres etwas uͤberhoͤht iſt. Sämtliche Fenſter zeigen die gleiche feierlich wirkende hohe und ſchmale Form bei einfach abgeſtuften Gewaͤnden.
Die Decken ſind in beiden Raͤumen in Holz mit ſichtbaren Balken ausgebildet. Schiff und Chor ſind außen durchaus ſchlicht, ohne jede Architekturform, aber in vorzůglichem, weißgefugtem Granitwerk ausgefuͤhrt. Das oͤſtliche Giebeldreieck iſt ganz glatt geputzt; es wird von einem kleinen quadratiſchen Tuͤrmchen aus Backſtein überragt, das auf jeder Seite von einer kleinen Stichbogenoͤffnung durchbrochen, auf den Ecken mit Kugeln beſetzt