Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
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mit der Wage, unter den letzteren an den Stuͤtzbrettern links den heiligen Martin, rechts den heiligen Georg. Auch die farbige Behandlung entſpricht dem Altar in Paſſow, inſofern im Schrein nicht nur die Hintergruͤnde, ſondern auch die Gewaͤnder und das durchbrochene Ornament groͤßtenteils vergoldet ſind. Von einer Erneuerung der Bemalung iſt auch hier nichts zu merken.

Der Oberteil traͤgt durchweg Renaiſſancecharakter und bildet eine ſpaͤtere Hinzu­fuͤgung. Er hat ein ſtark in die Höhe gezogenes Verhältnis und beſteht aus zwei mit korinthi­ſchen Saͤulen beſetzten Stockwerken. Die geſchnitzten Figuren im unteren, Chriſtus mit Maria und Johannes, ſcheinen die urſpruͤnglichen Bekroͤnungsfiguren des gotiſchen Altar ſchreines zu ſein. Daneben zwiſchen den Saͤulchen ſieht man die 4 Evangeliſten in kleinerem Maßſtabe und im oberen Ge­ſchoß St. Georg, das Schwert uͤber den Drachen ſchwingend. Die Polychromierung ſucht ſich mit dem des gotiſchen Schreines in Einklang zu ſetzen.

Die Kanzel iſt ein Renaiſſancewerk vom Ende des 16. Jahrh. mit korinthiſchen Saͤulchen an den Ecken; in den Fuͤllungen die Evangeliſten in Relief. Am unteren Rande des Kanzeldeckels angemalt die Jahreszahl 1708, vermutlich das Jahr einer Wiederherſtellung, unter der aber noch die ur­ſpruͤngliche, fuͤr die Entſtehung guͤltige Jahreszahl 1598 er kennbar iſt. Zwiſchen Schalldeckel und Kufe als Fuͤllung einer ſchmalen Hinterwand eine in Pappſtoff(? hergeſtellte Reliefdarſtellung der Kreuzigung von 30: 43 em, im Cha rakter des 16. Jahrh.; darunter ein Engelskoͤpfchen in Relief.

Die uͤber ſechseckigem Grundriß errichtete hoͤlzerne Abb. 179. Brieſt. Taufe in der Taufe iſt über einem gekehlten Fuß und ausgebauchten

Kirche(z. T. ergänzt. Unterteil in reicher Renaiſſancearchitektur, ähnlich der Kanzel

kufe, aufgebaut; leider ſind die Saͤulchen an den Ecken aus

gebrochen, doch iſt der zum Schweben uͤber der Taufe beſtimmte, ebenſo gegliederte Deckel

noch erhalten. Das Ganze iſt farbig bemalt und lohnte wohl eine Wiederherſtellung (Abb. 179).

Das Schiff iſt an der weſtlichen und einem großen Teile der Nord⸗ und Suͤdſeite mit Emporen aus neueren Zeiten umzogen; auch das Geſtuͤhl iſt neuzeitlich gotiſch.

Eine ſtattliche Meſſingkrone von 1697 für 16 Kerzen endigt unten ſtatt in der ſonſt uͤblichen Kugel in einer wuchtigen Birnform; der kraͤftige baluſterartige Schaft iſt mit dem Deppeladler bekroͤnt.

Eine kleine, mager profilierte Meſſingkrone fuͤr 15 Kerzen; Anfang des 18. Jahr­hunderts.

Von den fünf zinnernen Standleuchtern gehören zwei einem zierlichen Typ von 1650, drei größere einem ſchweren mit baluſterartigem Schaft von 1732 an.

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