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Fenster wurden nach dem 30 jährigen Kriege größtenteils verbreitert und in steifem Spitzbogen geschlossen; alt sind nur noch die drei der Ostseite und ein vermauertes über der Priestertür. Die Decken in beiden Raumteilen sind gerade mit sichtbaren Balken, der Dachstuhl entstammt dem 18. Jahrhundert. Am Westende der Kirche ist die Giebelmauer über dem Portal von einem Rundfenster durchbrochen und darüber durch drei schmale Spitzbogenblenden belebt.
Das über diesen Blenden weiter hinaufragende Mauerstück bildete wohl schon frühzeitig die Vorderseite eines quadratischen Fachwerkaufbaues gleich dem jezigen, der nur um eine Anzahl abwechselnd aus Feldstein und Backstein gemouerter Schichten erhöht ist und in kurzem Pyramidendach schließt. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1703, das Jahr, in dem nach Beckmann( Nachlaß) die Kirche nebst dem Turm zur Perfektion" gebracht wurde.
Der Altar besteht im wesentlichen aus einem kleinen spätgotischen Flügelschrein mit den drei vollrund geschnitten, fein durchgebildeten Figuren der heiligen Anna selbdritt, der heiligen Katharina und eines segnenden Bischofs. An den Figuren sind nur einige ihrer Attribute zerstört, außerdem aber leider die beiden, sicher einst mit Malereien geschmückten Flügel mit Ölfarbe gestrichen. Der Aufsatz des Schreins, aus äußerst schwerem, flachem Renaissanceornament gebildet, trågt als Bekrönung einen nech mittelalterlichen Kruzifirus, der ohne Zweifel früher unmittelbar über dem Schrein angebracht war.
Abb. 180. Fredersdorf. Westseite der Kirche.
Die Kanzel ist ein Barockwerk mit gewundenen Säulen an den Ecken und gefröpften Füllungen dazwischen.
Emporen einfachster Form umziehen die Westseite und einen großen Teil der Langseiten des Schiffes.
Kleine Bronzefrone für 25 Kerzen in Rokokoformen aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Glode, 74 cm Durchmesser, von Jakob Schulze in Berlin , 1700.