Golm.
Golm(Golyn, Golin), eine vermutlich ſlawiſche Siedlung, deren Name„Berg “ bedeutet, wird zuerſt erwähnt in den Verhandlungen zwiſchen Ludwig dem Römer und dem Herzeg Barnim d. A. von Pommern über die Abtretung von Teilen der Uckermark an Pommern im Jahre 1354. Karl IV. beſtätigt den damals abgeſchloſſenen Ver— trag zu wiederholten Malen, 1355 und 1370. Der Ort iſt damals an Pommern abge: treten worden, weshalb er auch nicht im Landbuch Kaiſer Karls IV. von 1375 erſcheint. Später iſt Golm über 200 Jahre wüſt geweſen. Im Jahre 1472 urkundet der Kurfürſt auf dem„veld Golme“, der wüſten Mark, von der die Brüder Funke einen Anteil beſitzen. Im gleichen Jahre werden die v. Arnim mit dem Schloß Zichow belehnt, als deſſen Zubehör fie auch 32 Hufen auf dem Felde„Golme“ erwerben, dazu Zinſe, Anteile am Kirchlehen und am Straßenrecht, Wieſen und Holzung. 1482 beſitzt Gewerd Schmuck zwei Anteile der wüſten Mark, die aber ſchon nach vier Jahren vereinigt wieder in die Hände der v. Arnim kommen, in deren Beſitz das Dorf dann bis ins 19. Jahrhundert geblieben iſt, und zwar immer als Pertinenz von Zichow . Im Laufe der Zeit wurde es wiederholt geteilt und kam an die verſchiedenſten Linien der Familie v. Arnim. Im Jahre 1608 ſind die Brüder Jobſt und Elaus v. Arnim die Beſitzer; es beſtehen dort zwei Vorwerke mit Schäfereien, die als adelige Rittervorwerke, o h me kontribuable Hufen, betrachtet werden. Nach dem 30 jährigen Kriege wurde das Dorf wieder aufgebaut, aber nur mit Koſſäten und Einliegern beſetzt mit zuſammen 86 Morgen Areal. Golm iſt auch bis in die neueſte Zeit immer Rittergut geblieben. Im Jahre 1776 kam es an die v. Arnim zu Nechlin, 1803 beſitzt es die Neu-Temmener Linie dieſer Familie. Nach 1864 wurde es verkauft und wechſelte in neueſter Zeit verſchiedentlich die Beſitzer. Nach dem Weltkriege kaufte es die Siedlungsgeſellſchaft„Eigene Scholle“ an, die es unter Flüchtlinge aus den abgetretenen Gebieten in Poſen und Weſtpreußen aufteilte.
Die Kirche war bis 1711 Ruine und ſeit Jahrhunderten außer Gebrauch. Damals wurde ſie von Stefan Friedrich v. Arnim auf deſſen Koſten von Grund aus neu auf— gebaut und erhielt einen Turm mit drei Glocken. Die Pfarre iſt Filia von Zichow.
Das Areal des Gutes umfaßte 1864 3590 Morgen, davon waren 2687 Morgen Acker und 412 Morgen Wieſen. Die Zahl der Einwohner betrug im Jahre 1774 nur 184, im 19. Jahrhundert bewegte ſie ſich zwiſchen 230 und 270 und ſtieg nach dem Weltkriege auf 390 Einwohner.
Die Kirche iſt ein aus gemiſchtem Material errichteter fruͤhgotiſcher Bau, der aus einem langgeſtreckten Schiff und einem gleichbreiten Turmhaus beſteht. Die Mauern ſind aus hammerrecht bearbeiteten Feldſteinen, die Umrahmungen der Öffnungen zum Teil in Backſtein hergeſtellt. Die Portale im Norden und Suͤden des Schiffes haben abgeſtufte Gewaͤnde, die bis zur halben Höhe aus Granit, von da ab aus Backſtein ſind und im Rund