Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
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298 Zichow .

Zichow an die Bürger des Städtchens Gramzow abtritt. In der Zeugenreihe tritt auch gleich ein Otto v. Zichow auf. Im Jahre 1321 hat Henning v. Sydow in dervilla Tzychow 22 Hufen, der Hof des Heinrich v. Sydow mit 12 Hufen wird von dem Pommernherzog als Entſchädigung an Rolekin v. Elßholz gegeben. Im Jahre 1354 kam mit Teilen der Uckermark auch dieveſte Zeichow an Pommern , deren Beſitz den pommerſchen Herzögen offenbar ſehr wertvoll war. Auch in den Urkunden von 1355 und 1370, die den Vertrag mit Pommern beſtätigen, iſt von dem Castrum Zichow die Reden. In den Kämpfen mit Pommern wird die Burg oftmals eine Rolle geſpielt haben; in den pommerſchen Schadenrechnungen gegen die Grafen von Anhalt iſt des öfteren die Rede von Pferden und Vieh, dievor Ezychow von den Anhaltinern genommen wurden. 1437 bürgther Haſſe von Blankenborch, ridder to Czichow in einem Leibgedingsvertrage des Herzogs Joachim von Pommern für ſeine Gemahlin Eliſabeth von Brandenburg . Seit 1447 iſt Zichow dann wieder endgültig brandenbur­giſch, nachdem es der Kurfürſt erobert hat. Im ſelben Jahr erhält bei dem Teilungs vertrag Friedrich der Altere die Neumark , das Land Sternberg und die Uckermark und mit ihr Zichow , das alsStoß bezeichnet wird. In der in Brandenburg üblichen Art der Verpfändung bekommt es 1449 Hans v. Beerfeldein Amtmanns Weiſe mit der Verpflichtung, es mit gehöriger Mannſchaft zu beſetzen und baulich zu unterhalten. Die Mittel dazu liefern Vorwerke und Hebungen, die zum Schloß gehören.

Kurz vor 1456 kommt dann das Schloß an die Familie v. Arnim, in deren Händen Zichow heute noch iſt. Damals gehören zum Schloſſe Hebungen und Rechte zu Lützlow, Güſtow, Schwaneberg, Falkenwalde, Golm, Bietikow, Brieſt , das Feld Kleinow und die Paſſower Mühle. Dieſer Beſitz hat ſich dann im Laufe der Zeit immer weiter aus­gedehnt. Es gab zwei Edelſitze, das Schloß gut beſaßen 1608 die v. Arnim zu Landin, das zweite Gut Claus v. Arnims Erben. Danach kam Zichow an die Linie Arnim-Boitzen­ burg . Im Jahre 1812, beim Tode des Grafen Friedrich Abraham Wilhelm v. Arnim Boitzenburg wurden die Güter Zichow und Boitzenburg durch das Los unter die beiden Söhne verteilt. 1864 war Graf v. Arnim-Blumberg der Beſitzer, heute iſt es Bernd Graf v. Arnim.

Im Jahre 1600 erhob der Pfarrer Meßkorn won 47 Hufen, wovon 22 der Gutsherr­ſchaft, 25 den Bauern gehörten. Wieviel von den 22 Hufen urſprünglich zum Gute ge hört haben, läßt ſich nicht nachweiſen. Im 30 jährigen Krieg hat der Ort ſchwer gelitten, von 8 Bauern und 17 Koſſäten, die 1608 vorhanden waren, find 1687/88 nur noch 2 Bauern und 3 Koſſäten übrig. Im Jahre 1805 find dann wieder 9 Ganzbauern, 4 Büdner und 11 Einlieger im Ort, außerdem Schmiede, Krug und Mühle. Die Zahl der Einwohner iſt ebenfalls im 19. Jahrhundert wieder geſtiegen; es waren 1774: 4, 1816: 246, 1840: 423, 1925: 478 Einwohner vorhanden. 1864 betrug das Areal der Bauerngüter 1795 Morgen, das des Gutes 3473 Morgen.

) Daß Zichow einſtmals Stadt geweſen fein ſoll, iſt eine unerwieſene Behauptung von Riehl und Scheu(S. 290), bei der Nähe des Städtchens Gramzow auch kaum anzunehmen.

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