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war. 1) Eben dieser Schwierigkeit mag es aber zuzuschreiben sein, dass auf dem seit 40 Jahren so trefflich angebauten Felde der jüdischen Wissenschaft keine Vorarbeit für dieses Thema zu finden war. Ein Grund mehr für den billigen Leser, diesen ersten Versuch mit Nachsicht aufzunehmen! Es mag einstweilen genügen, die Aufmerksamkeit auf den Gegenstand gelenkt zu haben, so dass fleissige Forscher sich hoffentlich den Dank der Wissenschaft durch erschöpfendere Auseinandersetzung erwerben werden. Die Vertrautheit mit den so zahlreichen Schriften des Mittelalters kann hierfür die ergiebigsten Quellen entdecken. 2)
Ein Jahrtausend fast misst die Zeit von den Elementen des Talmud an bis zu seiner Sammlung zum Kanon: die Zeit von der Rückehr aus Babylonien bis zum Abschluss der fragmentarischen Ueberbleibsel aus den alten jüdischen Schulen durch Jose, ³)
1) Ausnahmen sind sehr wenige. Dahin gehört der Schutz, welchen die arabischen Könige von Cordova, Abdarrahman u. Hakam, im zehnten und Anfange des elften Jahrh. Talmud und Talmudisten verliehen, wobei aber politische Gedanken mitwirkten, wenn auch wohl weniger, als bei der Theilnahme des Kaisers Nikolaus für die Unternehmung des Dr. Pinner. 19 b don 2) Der ungeheure Fleiss bei der Behandlung des Talmud von Seiten der Juden im Mittelalter, den wir in vielen erhaltenen Schriften bewundern, ersetzt in der Geschichte der Handschriften allerdings mehrfach den archivalischen Mangel an Daten und Nachweisen.
3) S. Sendschreiben des Scherira Gaon , Juchasin 117, b( ed. Krackau):
ובשנת תשפ"ז, שכיב רב סמא בריה דרבא ובתריה מלך רב יוסי וביומיה סוף, , 37,8 ס' הקבלה Dasselbe sagt Abraham b. Daud im הוראה ואסתיים תלמודא
38, a, b, nennt ihn aber an der ersten Stelle, ein Fehler, den auch Juchasin 160, b begeht. Conforte im P( ed. Berlin 2, b) führt des Samuel Ha- Nagid wie vermittelnd an:
den Namen aus
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אשריך כלים
D. Dieser R. Jose mag dem Tractate Kelim die Worte am Schlusse zugefügt haben, denn schwerlich wird man glauben können, dass der im 2. Jahrhundert lebende R. Jose gemeint sei und mit Zebi Aschkenasi im yno. 10 behaupten wollen, dass es damals schon einen geordneten Tractat gegeben habe. Die Nachricht, dass R. Jose die letzte Hand an die Redaktion des Talmud gelegt habe, ist übrigens glaubwürdiger, als die Nachricht, dass R. Asche( N) die erste Hand angelegt. Jene Nachricht schöpfte Scherira offenbar aus den von ihm angeführten Annalen und Denkwürdigkeiten der Geonim, die ernennt, während die Angabe über die Redaktion des Asche nur aus der fraglichen Deutung einer Stelle im Tractat