Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
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Tam. Diese Tosafisten haben den grössten Fleiss auf Verglei­chung alter Handschriften gewendet, und( s. oben) selbst bis Babylon ihre Forschungen ausgedehnt. Von den beiden Brüdern Samuel b. Me- ir und Rabbenu Tam ist der erstere sehr kühn in seinen Emendationen, 1) während der andere gegen Aen­derungen des Textes predigt( s. oben§. 242), jedoch selber oft genug streicht und ändert. 3) Von den Tosafisten sind gewiss sehr viele Handschriften auf die Nachwelt gekommen, obgleich grade am Ende ihrer Periode die grosse Verbrennung des Talmud in Frankreich stattfand. 4) Das Autograph des wird ausdrücklich genannt.

§. 28. Maimonides .

die altesten" אחרון הגאונים בזמן ראשם בחשיבות, Dass dieser

Handschriften benutzt hat, dass er sich alte Handschriften zu ver­schaffen suchte, wissen wir, ist auch von einem so sorgfältigen For­scher nicht anders zu erwarten; und bei der grossen Verehrung,

1) Er sagt oft, dass Glossen vom Rande in den Text geschmuggelt sind, so z. B. Tr. Baba B. 135: Dund noch saftiger

"

ומה שכתוב בספרים- אריכות פירוש של שוטים הוא ואינו מן הגמרא ,,: b, 137

2) Vgl. dessen Strafpredigt an own, abgedruckt am Rande des Mor­dechai in Alfasi Tr. Sabbath c. V.

3) Z. B. Ketuboth 14, Gittin 36( DDD Pro), Kerethoth 8 und öfter.

4) Nach dem Buche( Ed. Cremona Bl. 82) faud eine Verbrennung 1244 in Paris statt, bei welcher ,, ungefähr 24 Wagen voll, " vernichtet wurden. Dies scheint die von Pabst Innocens IV. angeordnete ge­wesen zu sein. Christliche Geschichtschreiber sprechen von drei Verbrennungen, 1230, 1240 und 1244. Bei der von 1240 führen sie sogar die bestimmte Zahl von 20 Wagen auf( Wolf B. H. II, 932. Fleury Allg. Kg. XII., 216 ff.). Nach einem in neuerer Zeit bekannt gewordenen Schriftsteller( 155) wären 1200 Exemplare von Talmud und Haggadoth verbrannt worden, und zwar an demsel­ben Orte in Paris , wo 40 Tage vorher(!) die Juden den More des Maimo­ nides und dessen yo in einem Feuer verbrannt hätten, das sie, aus inten­siverer Bosheit, durch ein an der Altarkerze einer christlichen Kirche angezündetes Licht anbrannten. Die Geistlichen hätten ihnen, schadenfroh, dies gerne gestattet, aber noch lag die Asche der Schriften des Maimonides auf dem Platze, als dieselben Geistlichen auf dieser Asche den Talmud verbrannten! S. Edelmann Blatt 18 ff. R. IIillel führt aus, dass Gott die französischen Fana­tiker wegen ihres Verbrechens gegen Maimonides so gestraft und Maimonides gerächt habe(!). Diesem nach wäre Maimonides theilweise mittelbar durch seinen More gelungen, was er mit dem Jad Chasak a beabsichtigte die Be­schränkung des Talmudstudium.