Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
Seite
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Der im Jahre 1289 von Jechiel b. Jekuthiel b. Binjamin Ha- Rofe für Menachem b. Binjamin b. Menachem ge­schriebene Codex ist allerdings relativ alt, aber das Bekenntniss des Schreibers über die Fehlerhaftigkeit seines Originals zeigt, wie sehr der Talm. Jerusch. schon damals vernachlässigt war, so sehr auch noch 100 Jahre vorher Maimonides ihn verherr­licht hatte.

והעתקתיו מספר: Die Worte des Schreibers lauten משובש ומוטעה הרבה עד מאוד ומה שיכלתי להבין ולהשכיל הגחתי בו- כפי עניות דעתי ויודע אני שלא הגעתי לתכלית השיבושים והטעיות אשר מצאתי Eine tribe Quelle also בהעתק ההוא ואפי' לחצים לפיכך... ידינני לזכות

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hat unser gedruckter Talm. Jer., getrübt durch die Fehler der ältern Handschrift und getrübt vielleicht noch mehr durch die - des Jechiel, dem die Erhaltung des Werkes zu verdanken ist! Eine sorgfältige Vergleichung dürfte doch manche Berichtigung gewinnen lassen, denn Jacob b. Chajim, der vermuthliche Herausgeber des Jeruschalmi, war bei weitem we­niger ängstlich mit Emendationen, als sein Mitarbeiter im T. Babli, Chaja Me- ir. Merkwürdig ist, dass, während die jüdi­schen Gelehrten den Jeruschalmi so stiefmütterlich, gleichsam wie die DDDD, behandelt haben, gerade die christlichen Gelehrten ihm eine vorliebende Aufmerksamkeit widmeten, und namentlich die philologischen und historischen Seiten erfolgreich bearbeiteten. Allerdings berührt er mit seinem Inhalte, wie mit seiner Sprache das heidnisch- classische Alterthum stärker, als der Babli, und seine Haggada ist auch weniger von Fabeln, Aberglauben und nackten Natürlichkeiten durchzogen, da er, we­niger im Gebrauche, auch den Interpolationen von unberufener Hand nicht so ausgesetzt war.

Eine zweite wichtige Handschrift daselbst ist der Aruch ( Wörterbuch) von Nathan b. Jechiel. Diese alte Handschrift weicht stark vom gedruckten Aruch ab und bietet auch eine reiche Aerndte von neuen Lesarten für den Talmudtext. Der prachtvolle Codex in Pergament und mit dem Wörterbuch von ein sehr hohes Alter erreicht haben). Aber es ist wahrscheinlich ein Sohn Bomberg's, der auch den Vornamen Daniel gehabt, derselbe vielleicht, in dessen Auftrag die hebr. Bibel bei Plantin in Antwerpen gedruckt wurde. Zunz zur Gesch. u. Lit. S. 10 giebt an, dass Bomberg im Jahre 1549 gestorben sei, und Z. weiss immer seine Angaben zu begründen. Die Offizin Bomberg's war jedenfalls lange vor 1567 ausser Thätigkeit, aber noch lange nach 1567 so in Achtung, dass die andern Drucker auf den Titeln der Bücher sich mit

*. באותיות אמשטרדם, empfahlen, wie spätere Drucker mit* באותיות הבומבירגי*