Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
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Ein zweiter Verkauf datirt aus Genua. שמי פה מנחם בר אברהם ז"ל

war.

vom Jahre 1547, wo das Werk schon seit 26 Jahren gedruckt Dass diese Handschrift der Ed. princ. zu Grunde gelegt war, ist nicht wahrscheinlich, und es ist durch Vergleichung leicht zu ermitteln, namentlich wenn sich dieselben Lücken finden: wohl aber ist es wahrscheinlich, dass sie mit der von Asulai gesehenen und kurz beschriebenen identisch ist. Die Handschrift kam aus Italien nach Wien , die Toseftha findet sich überhaupt nicht in vielen Exemplaren, und vollends in dieser Vollständig­keit; und eine solche vollständige ist es, die Asulai, der seine meisten Forschungen in Italien gemacht hat, im Art. NDED mit den

וראיתי תוספתא כולה קדמונית כתובה על קלף כל: Worten beschreibt

Sw. Wäre es dieselbe Handschrift, so hätten wir von dem Kennerblick Asulai's die Versicherung: 1) dass sie sehr alt ist; 2) mittelbar, dass sie correct ist; denn er setzt sie den gedruckten Ausgaben gegenüber, welche voller Fehler" seien. Es wird Sache des oder der gelehrten Herausgeber in Wien sein, dies und manches Andere zu prüfen, jedenfalls aber die Bombergische Ed. pr. zu vergleichen. Diese ist übrigens fast so selten wie eine Handschrift. Ob sich die kaiserliche Bibliothek eine solche aus dem von Oesterreich beherrscht gewe­senen und zum Theil noch beherrschten Italien zu verschaffen gewusst hat, weiss ich nicht. nasadily 1).

Bei der grossen Bedeutung der Toseftha an sich für die Alterthumskunde und für vergleichende Kritik des Talmud, sei es gestattet, noch einen Blick auf die Erste Ausgabe zu werfen, wobei nothwendig der merkwürdige Herausgeber eines Theiles derselben in's Auge gefasst werden muss. Die Toseftha ist in diesem Augenblicke hier und in Wien unter der Presse, und vielleicht finden die Herausgeber hier und dort manches dieser Worte der Beherzigung werth.

1) Wie wenig blöde die österreichische Regierung in der Besitznahme von Büchern aus öffentlichen Bibliotheken sein soll, zeigt das Dasein eines prachtvollen und vollständigen Exemplars des babylon. Talmud der Ed. pr. in der kaiserl. Bibliothek. Dieses Exemplar soll der St. Marcus- Bibliothek in Venedig entrissen Die grosse sein, und zwar ohne Rücksicht darauf, dass es ihr Einziges war. öffentliche Bibliothek derjenigen Stadt, aus welcher die 2 ersten Gesammt- Aus­gaben des Talmud hervorgingen, muss sich, wie mir Steinschneider sagt, jetzt mit einem Exemplar neuerer Ausgabe behelfen. Oestreich, welches wenig mo­ralische Eroberungen in Italien gemacht, machte doch wenigstens talmudische!