Teil eines Werkes 
Abth. 1 (1862) Handschriften / von F. Lebrecht
Entstehung
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Der Karlsruher Rabbiner N. Weil schreibt( oben S. 58), er habe den Codex in wy gesehen. Asulai sagt im or yw der Ort liege in Deutschland ," ein anderer Rabbiner bezeichnet ihn noch enger: ,, in den Landen Schwaben," und der Rabbiner Weil hat schwerlich in weiter Ferne und gar jenseits der Alpen Reisen gemacht. Ich habe daher, wie früher Fürst( Orient 1851 no. 10) den Ort durch Pfersee " wiedergegeben, 1) und glaube ich die Handschrift war nur zeitweilig und nicht im Besitze eines Juden dort. Sie mag damals schon Eigenthum des Klosters Polling gewesen sein.

Dagegen sagt Haneberg( welcher die obigen Citate aus Oy und andern Rabbinen noch nicht kannte): Es bleibt nun freilich fraglich, welches jene Stadt Prscha sei, in welcher Azulai den Codex sah und wie er nach Kloster Polling kam? Azulai sagt die Stadt WWE Prscha sei am Anfange von Deutschland . Ich verstehe demnach Brescia darunter. An unser Pfersee ist nicht zu denken."

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Ich habe dagegen nur zu bemerken, dass ich mir schmeichle, der hochwürdige Gelehrte werde nach meiner obigen Beweisfüh­rung, dem vaterländischen Pfersee mit mir den zeitweiligen Besitz der Handschrift zuerkennen, die ja nach Kloster Polling eben so gut und sogar noch eher aus Pfersee , wie aus Bre­ scia ( welches in hebr . Büchern geschrieben wird und Brixia) gekommen sein kann, ja aus dem Kloster leihweise in Pfersee sein konnte. Sollten bei der Uebersied­lung der Bibliothek des Klosters nach München im Anfange dieses Jahrhunderts keine Acquisitions- Kataloge gefunden worden sein? Wie Haneberg schreibt hat dieses Kloster im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts grosse Summen für wichtige Werke der orientalischen Literatur verwendet, und er meint dass um diese Zeit die Handschrift erworben sein mag. Dass die Handschrift nur vorübergehend in Pfersee war, scheint auch aus dem Umstand hervorzugehen, dass nur die genannten zwei jü­dischen Gelehrten in dem engen Zeitraum zwischen 1750-53 davon, und zwar nur sehr dürftigen, Gebrauch gemacht haben; vor und nach ihnen ist kein Benutzer bekannt geworden, so dass man vermuthen darf, die kostbare Handschrift habe sich dem Sohne des herausgegeben, schreibt( Blatt 2, b)

von ביכורים חנוך · פפערשייהם במדינות שוואבין: der Würzburger Rabbiner in seiner Approbation

1) In der Nähe Augsburgs .