Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
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schöpf, das wahrhaft durch die Sprache erst geistig existiere, die­ses Werk wird nicht nur in ungekürzter Fassung wiedergegeben, sondern es wurde auch noch um einige kostbare Stücke erweitert. So bieten dieAusgewählten Werke wesentliche Dichtungen von Friedrich Ernst Peters geschlossen dar und lassen zugleich die Möglichkeit offen(und nähren den Wunsch), daß sich ihnen später würdige Neuausgaben der übrigen Erzählungen und Be­trachtungen anschließen.

Das Erscheinen dieser zwei Bände ist dadurch ermöglicht wor­den, daß die Regierung des Landes Schleswig-Holstein in erster Linie Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel und Kultus­minister Edo Osterloh, die sich der schöpferischen Kräfte des Landes mit sorgsamer Beobachtung des Notwendigen annehmen die Voraussetzungen dazu schuf. Der Initiator war Ministe­rialdirektor a. D. Dr. Dr. Ernst Kracht, Chef der Landeskanzlei bis zum Frühjahr 1958, dessen Name mit der Förderung der schönen Künste in Schleswig-Holstein während der letzten Jahr­zehnte untrennbar verbunden bleiben wird. Auch dem Verlag ist der Herausgeber Dank schuldig für seinen Anteil an den Be­mühungen um das Zustandekommen der Ausgabe und für die umsichtige Sorgfalt, die er der Drucklegung und Ausstattung angedeihen ließ.

Das Bild des Dichters, dessen Werk die gemeinsamen Bemü­hungen dienen, läßt sich mit der nötigen Erhellung nur zeichnen vor dem Hintergrund seiner Herkunft und seines Werdegangs, der nur wenige tiefe Einschnitte erfuhr, Einschnitte, die um so bestimmender für seine Entwicklung wurden, als er in ihnen die guten Mächte am Werk erkannte. Friedrich Ernst Peters wurde am 13. August 1890 als Sohn eines Böttchers in dem hol­steinischen Geestdorf Luhnstedt(Kreis Rendsburg) geboren. Auf dem Seminar in Uetersen wurde er zum Volksschullehrer ausgebildet. Bald nach Beginn des ersten Weltkriegs, im Sep­tember 1914, geriet er in französische Gefangenschaft, deren fünf Jahre er einmal als diehohe Schule seiner Jugend bezeichnet hat, die den inneren Menschen ins Weite geführt habe. Im Jahre 1923 wurde er Taubstummenlehrer, einige Jahre später Direk­tor der Landesgehörlosenschule in Schleswig, wo er seit 1955 im Ruhestand lebt. Obwohl er mit dem schleswig-holsteinischen

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