Literaturpreis und zu seinem 65. Geburtstag mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, ist sein Name bisher nur in einzelnen Strahlen über Norddeutschland hinausgedrungen. Zum Teil liegt das an der Zurückhaltung des Dichters. Peters sucht natürlich die Öffentlichkeit, um die potentiellen Leser vom Dasein seiner Bücher wissen zu lassen, und er stellt sich gern dem Gespräch mit ihr, aber es liegt ihm seiner Herkunft und seinem Wesen nach nicht, sich für seine Publizität zu rühren. Über ein Gespräch mit einem seiner im„Eutiner Kreis“ vereinigten literarischen Weggenossen berichtet er einmal:„Wir kamen überein, daß Knaben unserer Herkunft es schwerer haben als andere, und daß es zunächst eine ungeheuerliche Vermessenheit ist, wenn sie sich mit Künstlerträumen einlassen. In Schleswig-Holstein schien uns außerdem der Drang zu darstellendem Tätigsein meist so unvermittelt und inselartig aufzutreten, wie der Segeberger Kalkfelsen aus der Ebene auftaucht.“
Indem Friedrich Ernst Peters im kleinsten Punkte die größte Kraft sammelt, spiegelt sich ihm aus der Perspektive seines Heimatdorfes Luhnstedt im schleswig-holsteinischen Menschen und seiner Wesensart, die er in liebevoller Gründlichkeit transparent zu machen weiß, die Tragödie und Komödie des Menschen schlechthin. Sein Geist und seine Vorstellungskraft umgreifen von hier aus die Welt im Sinne von Laotses Wort:„Ohne hinauszugehen, kannst du die Menschen kennen“, ein Wort, das nur aus der Weite, niemals aus der Enge zu begreifen ist, wie denn auch Peters weiß:
„Jede Entscheidung der Zeit wird in den Städten gefällt. Was unsre Dörfer bewahren auf tragender Ebne des Daseins, hoch türmt die Stadt es und spitz zu den Entscheidungen auf. Formende Hände umgreifen den ungestalteten Tonblock, und das kommende Antlitz dämmert herauf in die Zeit. Hier muß ich leben, im Kampf stehn...“
Wenn Peters sagt, Eroberung des Raumes werde immer nur möglich durch Opfer an Zeit, so bezeichnet er damit zwei Hauptmotive seiner Lyrik, wobei die Eroberung des Raumes, des irdischen wie des geistigen, Zuversicht nährt, die Opfer an Zeit Bangen hervorrufen. Dies findet den ergreifendsten Ausdruck in
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