dem Gedicht„Törichte Zuversicht“, besonders in dessen letzter Strophe:
„Sicher sind mir: Letztes Linnen, Grabgeläute, Priesterwort.
Und doch: ‚Wann wirst du beginnen, wahres Leben?‘ fragt tiefinnen
eine Stimme— immerfort.“
Nicht düsterer Ernst, aber strenge Wahrhaftigkeit, überstrahlt von jenem Humor, der gehörigen Abstand von allem Weltlichen— daseigene Ich eingeschlossen—herstellt, kennzeichnet Peters’ Dichtung, dieLyriksowohlwiedieProsa;ausihrerklärensichdieLauterkeit seiner Sprache und die konkrete Deutlichkeit seiner Bilder, die sich auf ungezwungene Weise ins Sinnbildliche erheben.
Peters’ Wesensart und Sprache zeichnen echte Bescheidenheit und verläßliche Gediegenheit aus. Es ist die lautere Wahrheit, wenn er von sich sagt:„Überall habe ich in Stille vor den Schranken gestanden, an denen meine Möglichkeiten enden.“ Mit den Gesetzen und dem Geheimnis der Form, mit den ewigen und auch den zeitlichen Fragen des Stils und der inneren Wahrheit in der Dichtung hat er sich immer wieder verantwortungsbewußt auseinandergesetzt, vor allem in der Sammlung seiner in den Jahren 1936 bis 1944 entstandenen Abhandlungen „Im Dienst der Form“, die er selbst„Zeugnisse eines bewahrenden Sinnes“ nennt,„mit schwacher Stimme“ erhoben im„Getöse jener Zeit“, gegen das sie nichts vermochten. Die ernste, sorgsame Wahrhaftigkeit, die jedes Wort dieses Dichters erfüllt und lenkt, ließ ihn im Jahre 1936 zu einem Fürsprecher des nationalsozialistischen„Gedankengutes“ sagen:„Was eure Amtswalter des Geistes für den Gebrauch des Tages zur Erbauung anbieten, das ist ein Spielzeug für Kinder. Dir möchte. ich das Kaleidoskop aus der Hand winden und es hier am Stumpf der Eiche zerschlagen. Du müßtest sehen, was sie in Wahrheit sind, die bunten Sterne... es sind ein paar Scherben, und alle Sterne sind plumpe Spiegeltäuschungen. Der Spiegel war von jeher ein unentbehrliches Gerät aller Gaukler.“ Und an einer andern Stelle:„Meint ihr wirklich, der liebe Gott werde sich durch den autoritären Ton einer grob verstofflichten Gemeinschaftsforde
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