Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
37
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TAG DER FÜLLE

Dies ist die hohe Zeit der Saturnalien.

Und während rundum still die Früchte reifen, mag noch im Beet der Astern und der Dahlien die Hand in letzte blühende Fülle greifen.

Als späte Gäste lassen Admirale

vom Dufte später Blumen sich umschmeicheln. Aus ihres Bechers schon gebräunter Schale fallen am Zaun die Nüsse und die Eicheln.

In dieser Festeszeit sind schwer brokaten

die feierlichen Dinge rings gekleidet.

Nun preist versöhnt ein Jahr als wohlgeraten, das so in Prunk und Prächten von uns scheidet!

Die ferne Bläue, der wir sommers immer in Sehnsucht unsre Hand entgegenrecken, hängt nahe nun zum Greifen mit dem Schimmer der Fülle an verwunschenen Gartenhecken.