HERBSTABEND MIT MEINEM KINDE
Ich habe manchen alten Tanz mit dir, mein Kind, erprobt. Wir haben eine Stunde ganz in lauter Lust durchtobt.
Sieh einmal noch von meinem Arm durchs Fenster in die Nacht!
Wie kalt und neblig! Hier ist’s warm. Dein weißes Bettchen lacht.
Du weinst:„Es soll nicht Nebel sein, nicht Schlaf, nicht Dunkelheit.“ Kind, laute Lust und Stillesein
hat jedes seine Zeit.
Schön war die Welt im Sonnenschein. Es sang der Ferne Blau.
Doch einmal auch muß Stille sein, und einmal gutes Grau.
Macht nicht das Licht die Formen hart und nicht die Farben schrill?
In eines andern Gegenwart
wird alles weich und still.
Es sei die Dunkelheit gelobt!
Sie mahnt uns ernst, sie macht, daß jeder schon die Leuchte probt für seine lange Nacht.
Die innre Leuchte, Heil und Halt, die durch die Fährnis blinkt, wenn einmal dieser Welt Gestalt heillos in Nebel sinkt.—
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