Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
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DIE SANDUHR

Ob der Augenblick mir strenge,

ob er milde mir gesinnt:

immerdar durch seine Enge,

seine Schnürung rieselt, rinnt haltlos Sand der Zeit hernieder

an der gläsern glatten Wand.

Alles schwindet, nichts kehrt wieder. Unaufhörlich stürzt der Sand.

Hält ein Strudel schon der Neige hoffnungslos das Endgericht? Herz, im großen Bangen zeige deine größre Zuversicht.

Was entgleitet und hier oben

sich verliert wie Spuk und Traum, ruht gesammelt, aufgehoben

mir bereit im untern Raum.

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