DER HIMMEL IST UNTER UNS
Was mühen wir uns, arme Akrobaten,
der Zeltfirst nah in Tauen und Gestänge?
Ist uns ein Schwung, ein kühner Sprung geraten, so hören wir verworren Beifallsklänge.
Die unten sich in ihre Sessel lehnen,
es kommt in ihren düstern Kopf kein Dämmern vom Schmerz in unsern Muskeln, unsern Sehnen, von unsres Herzens qualvoll wildem Hämmern.
Ich will mich nicht mehr um die Gaffer härmen, die ihre Arme wohlig-träg verschränken.
Es freut mich nicht mehr, wenn sie Beifall lärmen, und selbst ihr Zischen könnte mich nicht kränken.
So werd ich frei. Wo sind noch Widerstände, wenn Ruhm nicht reizt, Schmährufe nicht verletzen? Nun lös ich sorglos die verkrampften Hände und weiß im Sturz von den bereiten Netzen.
Gequälter Mensch, wirf dich ins Unbekannte, gib nach der Schwere, füg dich dem Gesetze und wisse: um das Rund der Erde spannte der gute Gott des Himmels blaue Netze,
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