Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
118
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AHNEN DES EWIGEN TAGES

Das ist so schön zu denken, das macht so wunderfroh: Obwohl sich Nebel senken, muß sich doch irgendwo das Rot, darin noch eben die Abendsonne schwamm, als Morgenrot erheben

ob andrer Hügel Kamm.

Ich ruh im Hafen, Ruder

und Boot zur Nacht verwahrt. Der ferne Menschenbruder; rüstet zur Tagesfahrt.

Und andre Hände fassen,

was mir der Schlaf entzieht. Kein Werk steht je verlassen; was werden muß, geschieht.

Wie töricht war mein Bangen, und dünkte mich so klug! Aufbruch und Heimgelangen der Sonne ist nur Trug.

Sie weiß nur eines: Klarheit, die nichts verdüstern mag.

Sie wohnt in ihrer Wahrheit; sie kennt den ewigen Tag.