SCHLAFLOSE NACHT
Hämmerlein, du toderschrocken, rege dich; du darfst nicht stocken; denk der Zeit und bleibe wach! Wieder wälzen dir die Glocken einen rohen Stundenbrocken
zum Zerhämmern ins Gemach.
Hämmerlein, du mußt dich eilen, tausendfach den Block zerkeilen, daß er überwunden liegt,— Häuflein von Sekundenteilen— ehe sich in ihren Seilen wiederum die Glocke wiegt.
Zeit ist Marmor. Hoch zu bauen, Götterbilder auszuhauen
mahnt sie uns seit je mit Macht. Ach, ich könnte nur voll Grauen rückgewandt den Schotter schauen auf dem Weg durch diese Nacht.
Mühsal flüstert:„Immer, immer“; die Erfüllung:„Nimmer, nimmer.“ Vor mir liegt die Qual der Zeit. Hinter mir im Sternenschimmer
mit dem eingesprengten Glimmer glänzt mein Weg zur Ewigkeit,
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