BEWACHT
Im Schwanken meines Gangs gleich ich dem Kinde, das schwer um die bedrohte Schwebe streitet.
Wo ist die Hand, die starke und gelinde,
die Hand, in der ich meine Zuflucht finde,
die meine faßt und sicher mich geleitet?
Hält doch, wie eine Mutter immer schenkend, > die große Liebe meinem Leben Mitte?
Folgt sie, die griffbereiten Hände senkend und meines Wegs Gefahren wohl bedenkend, mir ungesehen nach bei jedem Schritte?
Und wenn ich strauchle, muß sie an sich halten? Zuckt ihre Hand, dem Sturze zu begegnen?
Soll dies Alleinsein mit den Feindgewalten
die ungeübten Kräfte mir entfalten,
die Mühsal mir mit eignem Siege segnen?
Wenn meines Stolzes Klügelein verhallen, wenn Nebel fällt ins trügende Gelände, dann hebt die Demut an, ihr Wort zu lallen: Ich bin bewacht; ich kann nicht tiefer fallen als einer großen Liebe in die Hände.
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