Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
181
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SEEROSEN

Wenn hoher Sommer sich das Fest bereitet, flirrt überm See der Sonne heißes Gleißen. Auf blauen Wassern liegen unsre weißen und makellosen Blüten hingebreitet.

Fragt nicht: Was wird den Blüten zugeleitet? Und wollt nicht wissen, wie die Dinge heißen, die unsre Wurzeln aus den Tiefen reißen! Laßt ruhn, was der Entblößung widerstreitet!

Wir wollen leicht nur einmal daran mahnen. Ein Wink nur, und ihr mögt vom wohlgetanen Werk der Verwandlung etwas wohl erahnen.

Und inniger noch werdet ihr dann lieben, was unsre Mühsal tief aus dunklen Trieben zum Licht empor und in den Geist getrieben.