IL.
Kommt ein leerer Erntewagen klosterher zum Strom herab. Heischer Hetzruf! Peitschenschlagen! Immer fort in wildes Jagen
wächst der Ausfahrt leichter Trab.
Laienbruder hält mit beiden
Beinen jedem Stoße stand,
weiß ein Straucheln wohl zu meiden, lenkt den Wagen wie die Heiden einst beim Spiel in Griechenland.
Liegt das Kloster ihm im Rücken, wölbt sich die beengte Brust.
Demut soll den Christen schmücken? Wildes Jagen, welch Entzücken, Stolz des Mannes, hohe Lust!
Und dies Bild! In satten Farben steigt es auf. Betrug! Betrug!
Leben einst ohn Durst und Darben. Im Gehäus verschwiegner Garben stand der Liebe voller Krug.
Wenn der Wagen mit gewollter Raserei zur Brücke rollt,
dröhnt auf Bohlen das Gepolter wie Empörung, die die Folter vieler Jahre dumpf begrollt.
Kehrt er heim, so zwingt das Kloster stark den Blick zum Kreuz hinan. Neben seinem vollen Fuder
geht gebeugt der Laienbruder, langsam, ein erloschner Mann.
197